Mehr als 500.000 Menschen wegen Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha evakuiert

Rakete im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha
Rakete im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha
© AFP
Seit dem wieder entbrannten Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha sind bereits mehr als 500.000 Menschen aus ihren Häusern geflohen. Ein Sprecher des thailändischen Verteidigungsministeriums sagte am Mittwoch, dass mehr als 400.000 Menschen in sieben Provinzen in sichere Unterkünfte gebracht worden seien. In Kambodscha seien bis Dienstagabend mehr als 100.000 Menschen evakuiert worden, sagte eine Sprecherin des kambodschanischen Verteidigungsministeriums.

Zwischen Kambodscha und Thailand schwebt seit Jahrzehnten ein Streit über die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander grenzen. Hintergrund des Konflikts ist eine unklare Grenzziehung aus der Kolonialzeit.

In den vergangenen Tagen war der Konflikt wieder aufgeflammt. Bangkok und Phnom Penh werfen sich gegenseitig vor, die Angriffe am Sonntagabend wieder aufgenommen zu haben. Die offizielle Zahl der Todesopfer beläuft sich derzeit auf mindestens elf.

Erst Ende Oktober hatten die beiden südostasiatischen Nachbarländer unter Vermittlung der USA ein Abkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern sollte. Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens vor knapp einen Monat jedoch aus, nachdem nach Angaben der Armee zwei thailändische Soldaten durch die Explosion einer Landmine nahe der Grenze verletzt worden waren.

US-Präsident Donald Trump sagte, er plane, wegen des Grenzkonflikts zwischen Thailand und Kambodscha am Mittwoch einen "Anruf zu tätigen".

AFP