Mutmaßliche Drohnen über französischem Atom-U-Boot-Stützpunkt gesichtet

Marinestützpunkt Île Longue 2017
Marinestützpunkt Île Longue 2017
© AFP
Der französische Atom-U-Boot-Stützpunkt Île Longue bei Brest ist mutmaßlich von Drohnen überflogen worden. Es seien Maßnahmen zur Drohnenabwehr ergriffen worden, teilte die Gendarmerie am Freitag mit. Nach ihren Angaben gaben die für die Bewachung der Basis zuständigen Marineinfanteristen mehrere Drohnen-Abwehrschüsse ab. Die Staatsanwaltschaft präzisierte später, dass Störsignale und keine Schusswaffen gegen die mutmaßlichen Drohnen abgefeuert worden seien. Demnach wurde auch keines der mutmaßlichen Fluggeräte abgeschossen.

Zum jetzigen Zeitpunkt werde bei dem Vorfall "kein Zusammenhang mit einer ausländischen Einmischung hergestellt", teilte Staatsanwalt Frédéric Teillet der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Staatsanwaltschaft in Rennes wird nach seinen Angaben nun unter anderem untersuchen, ob es sich tatsächlich um Drohnen handelte und wie viele gegebenenfalls eingesetzt worden waren.

Aus Insiderkreisen verlautete, dass am Donnerstagabend fünf Drohnen über der Basis gesichtet worden seien. Eine Gefahr für "kritische Infrastruktur" habe aber nicht bestanden, sagte ein Sprecher der Präfektur für den Atlantik.

Es wäre nicht das erste Mal, dass das Gebiet von Drohnen überflogen wurde. Bereits Mitte November waren Drohnen über der Halbinsel Crozon im französischen Atlantik gesichtet worden. 

An dem Marinestützpunkt Île Longue werden die vier französischen U-Boote gewartet, die zur atomaren Abschreckung Frankreichs zählen. Sie werden nuklear angetrieben und sind mit ballistischen Raketen ausgestattet. Mindestens eines von ihnen ist kontinuierlich auf See. Der Stützpunkt bei Brest wird von 120 Gendarmen in Zusammenarbeit mit den Marine-Infanteristen bewacht.

In Deutschland waren zwischen Januar und Mitte Oktober 2025 insgesamt rund 850 verdächtige Drohnensichtungen registriert worden. Die Drohnen überflogen unter anderem militärische Einrichtungen, Rüstungsunternehmen, aber auch Elektrizitätsversorger oder Wasserwerke. Auch in anderen nord- und osteuropäischen Ländern hatte es zuletzt verdächtige Drohnenüberflüge gegeben, hinter denen die Regierungen der betroffenen Länder teils Russland vermuten. 

AFP

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