Im Gazastreifen ist nach rund zwei Jahren Krieg seit beinahe einem Monat eine brüchige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Kraft. Abbas ist der Langzeitpräsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, die eine eingeschränkte Kontrolle über das Westjordanland ausübt. Seine Partei Fatah rivalisiert mit der radikalislamischen Hamas, die 2007 die Kontrolle im Gazastreifen übernommen hat.
Die Erklärung des Vatikans zum Treffen wies darauf hin, dass dieses zehn Jahre nach der formellen Anerkennung des Staates Palästina durch den Heiligen Stuhl im Rahmen eines 2015 unterzeichneten Abkommens stattfand. Abbas hatte Leos im April verstorbenen Vorgänger, Papst Franziskus, mehrmals getroffen. Abbas und Leo XIV. hatten bereits im Juli miteinander telefoniert.
Franziskus hatte in den letzten Monaten seines Pontifikats seinen Ton hinsichtlich der Angriffe Israels im Gazastreifen zunehmend verschärft. Leo XIV. schlägt bislang einen gemäßigten Ton an. Zwar brachte er seine Solidarität mit den Palästinensern zum Ausdruck und verurteilte deren Zwangsumsiedlung. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass der Heilige Stuhl die Vorkommnisse im Gazastreifen nicht als "Völkermord" bezeichnen könne.
Am Mittwochnachmittag hatte Abbas am Grab von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom Blumen niedergelegt. "Ich kann nicht vergessen, was er für Palästina und das palästinensische Volk getan hat", sagte Abbas vor Journalisten.
Am Freitag wird der Palästinenserpräsident mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni zusammentreffen.