Nach der Parlamentswahl in Israel liegen das rechte und das Mitte-Links-Lager gleichauf. Nach Auszählung von 99,5 Prozent der Stimmen kommen das vom Parteienbündnis um Regierungschef Benjamin Netanjahu angeführte rechte Lager und das Mitte-Links-Lager auf jeweils 60 Sitze in der 120 Sitze zählenden Knesset, wie die Wahlkommission auf ihrer Internetseite mitteilte.
Zwar liegt die Listenverbindung von Netanjahus rechtskonservativem Likud mit der ultranationalistischen Partei Unser Haus Israel mit 31 Sitzen vorn, gemeinsam kamen die in der Mitte und links angesiedelten Parteien jedoch auf die selbe Anzahl von Sitzen wie das rechte Lager. Eine solche Sitzverteilung im israelischen Parlament ist äußerst selten.
Innerhalb des rechten Lagers kam neben Netanjahus Parteienbündnis mit 31 Sitzen die Partei Jüdisches Heim von Naftali Bennett auf elf Sitze, ebenso wie die ultraorthodoxe Schass-Partei. Die ebenfalls ultraorthodoxe Thora-Partei erzielte sieben Mandate, womit das rechte Lager insgesamt über 60 Sitze verfügt. Netanjahu dürfte erneut mit der Regierungsbildung beauftragt werden.
Im Mitte-Links-Lager kam die Zentrumsliste Jesch Atid von Fernsehmoderator Jair Lapid überraschend auf 19 Sitze und liegt damit knapp vor der Arbeiterpartei mit 15 Sitzen. Die neue Zentrumspartei Die Bewegung der früheren Außenministerin Zipi Livni erzielte sechs Sitze, ebenso wie die linke Merez-Partei. Livnis Ex-Partei Kadima kam auf lediglich zwei Sitze. Gemeinsam mit drei arabisch-israelischen Parteien, die auf zwölf Sitze kamen, verfügt das Mitte-Links-Lager nun ebenfalls über 60 Sitze.