Israels Armeechef hat am Samstag die Rückkehr der sterblichen Überreste eines 2014 von der Hamas im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten zugesichert.
Armeechef Ejal Samir besuchte Militärangaben zufolge die Familie von Hadar Goldin, nachdem mehrere israelische Medien unter Berufung auf die Hamas berichtet hatten, dass die islamistische Palästinenserorganisation Goldins sterbliche Überreste in einem Tunnel in Rafah im Süden des Gazastreifens gefunden habe. Die Hamas gab dazu keine offizielle Stellungnahme ab.
Versprechen "alle toten Geiseln zurückzubringen"
Hadar Goldin war am 1. August 2014 bei einem Einsatz im Gazastreifen entführt worden. Er wurde später für tot erklärt. Die Hamas hat seinen Tod nie öffentlich bestätigt oder den Besitz seiner sterblichen Überreste zugegeben.
Die israelische Armee teilte mit, Samir habe am Abend Goldins Familie getroffen und sie über den aktuellen Informationsstand der Streitkräfte in Kenntnis gesetzt. Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Der Generalstabschef habe sein Versprechen und das der Armee hervorgehoben, "Hadar und alle toten Geiseln zurückzubringen".
Während des Gazakrieges 2014 war auch der israelische Soldat Oron Schaul getötet worden. Seine sterblichen Überreste waren während des Krieges geborgen worden, der durch den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden war.
Versuche, die Leichen der beiden 2014 getöteten Soldaten im Rahmen früherer Gefangenenaustausche zurückzubekommen, waren wiederholt gescheitert.
Der damals 23-jährige Goldin sollte mit einer israelischen Einheit Tunnel der Hamas ausfindig machen und zerstören, als er am 1. August 2014 getötet wurde, nur wenige Stunden nach dem Inkrafttreten einer 72-stündigen humanitären Waffenruhe. Der israelischen Armee zufolge wurde seine Einheit von militanten Palästinensern angegriffen, die ihn getötet und seinen Leichnam verschleppt hätten.
Israel hatte Goldin auf die Liste der getöteten Geiseln gesetzt, deren sterbliche Überreste im Rahmen der von den USA vermittelten aktuellen Waffenruhe nach Israel zurückgeholt werden sollen.
Israel wartet noch immer auf die Heimkehr seiner Toten
Bei Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober hatte die Hamas 20 lebende Geiseln und die Leichen von 28 getöteten Geiseln in ihrer Gewalt. Seitdem wurden alle lebenden Geiseln freigelassen und die sterblichen Überreste von 23 getöteten Geiseln an Israel übergeben. Im Gegenzug ließ Israel fast 2000 palästinensische Gefangene frei und übergab die Leichen von hunderten Palästinensern.
Neben Goldins Leichnam muss die Hamas noch die sterblichen Überreste dreier weiterer Israelis sowie einer thailändischen Geisel an Israel übergeben, die im Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren.
Israel hatte den dritten Gazakrieg im Juli 2014 gestartet, um Raketenangriffe aus dem Gazastreifen zu stoppen und Angriffstunnel zu zerstören. In dem Konflikt wurden mehr als 2250 Palästinenser getötet und mehr als 10.000 weitere verletzt, ein Großteil davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 73 Menschen, darunter 67 Soldaten.