Die Grünen zeigten sich erfreut: "Das sind gute Nachrichten für Hamburg", erklärten die Landeschefs Maryam Blumenthal und Leon Alam. "Seit zehn Jahren gestalten wir unsere Stadt gemeinsam mit der SPD erfolgreich und in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit." Nach "sehr vertrauensvollen und konstruktiven Sondierungsgesprächen" erwarteten die Grünen eine gutes Ergebnis in den anstehenden Koalitionsverhandlungen.
Die SPD regiert in Hamburg seit 2015 gemeinsam mit den Grünen. Die Sozialdemokraten mit ihrem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher hatten die Bürgerschaftswahl vom 2. März mit deutlichen Abstand vor der CDU und den Grünen gewonnen. Tschentscher bezeichnete die Fortsetzung der rot-grünen Regierungskoalition nach der Wahl als "Priorität". Auch ein Bündnis mit der CDU schloss er jedoch nicht aus.
Es folgten zwei Sondierungsrunden mit den Grünen und der oppositionellen CDU. Dazu hieß es in der Erklärung des SPD-Landesvorstands vom Samstag: "Auch mit der CDU Hamburg haben wir in den vergangenen Wochen sehr ernsthaft sondiert und Schnittmengen in etlichen für Hamburg bedeutenden Handlungsfeldern festgestellt. Wir danken dem CDU-Verhandlungsteam für den ehrlichen, offenen, konstruktiven und vertrauensvollen Austausch."
CDU-Landeschef Dennis Thering bedauerte die Absage an ein Regierungsbündnis mit seiner Partei. "Eine Koalition zwischen CDU und SPD wäre die bessere Wahl für Hamburg gewesen", schrieb er im Online-Dienst X. Er verwies dabei auf Infrastrukturvorhaben, die Verkehrs- und die Sicherheitspolitik. "Hamburg hätte auch stark davon profitiert, die gleiche Regierungskonstellation wie in der neuen Bundesregierung zu haben", betonte Thering. Die CDU nehme nun "selbstbewusst und gestärkt die wichtige Rolle als Opposition an".
Bei der Bürgerschaftswahl waren auch Linke und AfD in die Bürgerschaft eingezogen. Die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verpassten den Einzug in das Landesparlament.