Vor zwei Jahren hatte Klingbeil noch 85,6 Prozent der Stimmen erhalten. Ko-Chefin Saskia Esken, die nicht erneut antrat, erhielt damals 82,6 Prozent der Stimmen. Bas bedankte sich nach der Wahl für "das große Vertrauen". Klingbeil sprach von einem "schweren Ergebnis", das er sich anders gewünscht hätte.
"Ich weiß, dass meine Entscheidungen der letzten Monate nicht jedem in der Partei gefallen", sagte Klingbeil nach dem Wahlgang weiter. Er nannte konkret "meine deutliche Position, an der Seite der Ukraine zu stehen" - daran werde er aber festhalten. Sein Wahlergebnis war das schwächste für eine SPD-Vorsitzendenwahl seit langem.
Allerdings hatte es im Vorfeld auch andere Vorbehalte gegen Klingbeil gegeben. So wurde ihm vorgeworfen, selbst keine Verantwortung für das schlechte SPD-Bundestagswahlergebnis von 16,4 Prozent zu übernehmen, sondern vielmehr seine eigene Karriere voranzutreiben. Auf dem Parteitag hatte sich Klingbeil selbstkritisch geäußert und auch Fehler eingeräumt. Die Übernahme zusätzlicher Ämter erst als Fraktionschef und dann in der Regierung verteidigte er aber mit notwendiger Handlungsfähigkeit für die SPD.