Damit könnte der Luftfahrtsektor in den Sog des Handelskonflikts geraten, den Trump mit seiner Zollpolitik ausgelöst hatte. Der Präsident hatte Anfang April erhöhte Importaufschläge gegen Handelspartner weltweit verhängt. Anfang Mai wurde daraufhin eine Liste möglicher EU-Gegenzölle bekannt, die ebenfalls Flugzeuge umfasst. Der Chef des europäischen Flugzeugbauers Airbus, Guillaume Faury, sprach sich ebenfalls für Vergeltungszölle auf Maschinen des US-Herstellers Boeing aus.
Ein Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) von 1980 sieht eigentlich Zollfreiheit für den Handel mit Passagiermaschinen und mit Flugzeugteilen vor. Vor den Äußerungen Lutnicks hatte Trump den Zollkonflikt weiter angeheizt und die US-Importzölle für Stahl und Aluminium unter anderem aus der EU auf 50 Prozent verdoppelt.
Die Zölle sind eines der Themen beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington am Donnerstag. Merz wird von Trump im Weißen Haus empfangen.