Die russischen Luftangriffe richteten sich nicht nur gegen militärische Ziele, sondern auch gegen das Hinterland, die Energieinfrastruktur und die Zivilbevölkerung, sagte Wadephul. "Deswegen müssen wir uns in der nächsten Zeit absolut darauf konzentrieren, im Bereich der Luftverteidigung alles zur Verfügung zu stellen, was irgend möglich ist."
Angesichts der nächtlichen Angriffe aus Russland sei zu befürchten, dass die Ukraine "an Grenzen ihrer Verteidigungsmöglichkeiten kommt". Wadephul sagte weiter, er wolle deshalb gemeinsam mit dem Bundeskanzler und dem Bundesverteidigungsminister bei Deutschlands europäischen Partner dafür werben, Kiew weitere Luftabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen.
Wadephul besuchte die häufig von Russland attackierte Hafenstadt Odessa gemeinsam mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha. Die beiden Chefdiplomaten hätten unter anderem im Krieg mit Russland getöteter ukrainischer Soldaten gedacht und Schäden im Hafen der Stadt begutachtet, wie Sybiha im Onlinedienst X erklärte. Er dankte Wadephul für dessen "mutigen" Besuch und hob Deutschlands "signifikante" Beiträge zur ukrainischen Luftabwehr hervor.
Der Bundesaußenminister besuchte auch eine Synagoge in der jüdisch geprägten Stadt und hob im Anschluss Deutschlands "Verantwortung" hervor, "dass Jüdinnen und Juden überall auf der Welt in Frieden leben können und nicht bedroht sind."