Dutzende Nadeln im Körper Zweijähriger wurde wohl Opfer von Zauberritualen

Das Rätsel um den brasilianischen Jungen mit Dutzenden Nadeln im Körper scheint gelöst: Die Polizei nahm den früheren Stiefvater des Zweijährigen und eine Frau fest. Sie sollen an dem Kind schwarze Magie praktiziert haben.

Der zweijährige brasilianische Junge, in dessen Köper mehr als 40 Nadeln gefunden wurden, ist möglicherweise Opfer eines Rituals der schwarzen Magie geworden. Die Polizei im Bundesstaat Bahia nahm am Mittwochabend den früheren Stiefvater des Kindes fest, der nach übereinstimmenden Medienberichten bereits gestanden und die Verantwortung für die Tat übernommen hat. Nach Angaben der Polizei halfen ihm zwei Frauen bei dem Verbrechen, von denen eine in Verbindung mit einer religiösen Sekte stehen soll.

Der Stiefvater sagte nach Medienberichten aus, dass er den Jungen vor allem am Wochenende in das Haus einer Frau mitgenommen habe. Sie soll Rituale der schwarzen Magie praktizieren und die Nadeln in den Körper des Jungen gestochen haben. Auch sie wurde festgenommen und sollte verhört werden. Auch die Polizei, die wegen Mordversuches ermittelt, geht von einem rituellen Hintergrund aus.

Der getrennt von der Mutter lebende Vater des Kindes vermutet ebenfalls, dass sein Sohn Opfer schwarzer Magie wurde. Er sagte der Zeitung "A Tarde", er habe den Jungen mehrfach zu Hause besucht, und dabei seien ihm Gegenstände aufgefallen, die obskuren Zauberritualen dienen könnten.

Operation derzeit noch zu gefährlich

Die Mutter, die gegenüber der Polizei ausgesagt hat, sie wisse nicht, wie die Nadeln in den Körper ihres Kindes gelangt seien, hatte ihren Sohn am Donnerstag vergangener Woche in der nordostbrasilianischen Stadt Ibotirama in eine Klinik gebracht, weil er über Schmerzen klagte. Am Sonntag wurden beim Röntgen die Nadeln entdeckt. Zunächst war von rund 50 metallischen Gegenständen die Rede gewesen, nach neuesten Angaben wurden 42 Nadeln gezählt. Das Kind wurde auf die Intensivstation eines größeren Krankenhauses in der Stadt Barreiras verlegt. Sein Zustand hat sich den Ärzten zufolge seither verbessert.

Nach Angaben der Ärzte sollen die meisten der bis zu fünf Zentimeter langen Nadeln operativ entfernt werden. Einige davon werden jedoch im Körper des Jungen verbleiben, da sie zu nahe an oder sogar in Organen stecken und eine operative Entfernung deshalb zu gefährlich wäre. Der Eingriff könne auch erst beginnen, wenn sich die Atmung des Jungen stabilisiert habe, die wegen einiger Nadeln in der Lunge geschwächt sei, erklärte der Chirurg Luiz Cesar Soltoski.

Die Ärzte vermuten, dass die Nadeln jeweils einzeln in den Körper des Zweijährigen gelangten. "Wir haben Nadeln in der Lunge gefunden, aber auch an anderen Stellen im Brustkorb sowie in einem Fuß. Verschlucken scheidet als Ursache also aus", sagte Soltoski. Äußere Verletzungen beziehungsweise sichtbare Einstichstellen seien nicht festgestellt worden.

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APD/DPA

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