Unglück Vier Tote bei hohem Wellengang auf Teneriffa

Im Herbst und im Winter ist es auf den Kanaren in Küstennähe nicht immer ungefährlich. (Archivfoto) Foto: Cedida/Europa Press/dp
Im Herbst und im Winter ist es auf den Kanaren in Küstennähe nicht immer ungefährlich. (Archivfoto) Foto
© Cedida/Europa Press/dpa
Die Kanaren liegen weit draußen im Atlantik. Vor allem im Herbst und Winter treffen dort immer wieder gewaltige Wellen auf die Küsten. Die Warnungen von Behörden zu ignorieren, kann tödlich sein.

Die Zahl der Todesopfer durch hohe Wellen auf der Ferieninsel Teneriffa hat sich Medienberichten zufolge auf vier erhöht. Eine Frau, die zunächst noch in ein Krankenhaus geflogen worden war, sei dort gestorben, berichtete der staatliche spanische TV-Sender RTVE. Am Sonntag hatten Rettungskräfte drei Menschen nur noch tot bergen können, die von gewaltigen Wellen ins Meer gerissen worden waren. Nach einer fünften Person, bei der es sich um eine Frau handele, werde weiter gesucht. Die Menschen waren in einem Naturschwimmbecken im Westen der spanischen Urlauberinsel von den hohen Wellen überrascht worden. Die Wellen stiegen den Angaben nach in das durch eine Steinmauer vom offenen Meer getrennte Schwimmareal ein und brandeten gegen umliegende Felsen. Anschließend habe der Sog des ins Meer zurückströmenden Wassers Menschen mitgerissen. 

Bei zwei der bestätigten Todesopfer handelte es sich um Slowaken, wie die staatliche slowakische Nachrichtenagentur TASR unter Berufung auf Angaben des Außenministeriums in Bratislava meldete. Eine weitere Person mit slowakischer Staatsbürgerschaft sei verletzt worden. Zur Herkunft der anderen beiden Todesopfer des Unglücks bei Los Gigantes in der Region Santiago del Teide gab es zunächst keine offiziellen Angaben. 

Zunächst gerettete Frau starb später

Bei der vierten Toten handele es sich um eine Frau, die am Sonntag nach einem Herzstillstand zunächst wiederbelebt werden konnte und in ein Krankenhaus geflogen worden war. 

Warnung vor hohem Wellengang lag seit Tagen vor

Die Behörden hatten seit Freitag vor hohem Wellengang an den Küsten mehrerer Inseln gewarnt. Das Naturschwimmbad war nach Medienberichten abgesperrt. Die Gefahr wird jedoch leicht unterschätzt, weil hohe Wellen auch bei ruhigem, windstillem Wetter auftreten können. Sie bauen sich durch weit entfernte Stürme im Atlantik auf und krachen dann ungebremst auf die steil aus dem Meer aufsteigenden Kanarischen Inseln, die vulkanischen Ursprungs sind.

Erst am 8. November hatten mehrere Riesenwellen auf Teneriffa zahlreiche Menschen ins Meer gespült - darunter auch viele Touristen vor allem aus Frankreich. Bei verschiedenen Zwischenfällen an den Küsten kamen damals drei Menschen ums Leben. Insgesamt 15 wurden verletzt. Die Küsten der Kanaren gelten als gefährlich. Insgesamt wurden auf allen Kanaren-Inseln seit Januar Medienberichten zufolge etwa 60 Ertrunkene gezählt.

dpa

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