Im Hamburger Schanzenviertel haben gewaltbereite Besucher eines traditionellen Straßenfests auch in diesem Jahr wieder für Krawalle gesorgt. Im Vergleich zu den Vorjahren habe es jedoch in der Nacht zum Sonntag "sehr wenig Gewalt" gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei in der Hansestadt. Fünf Polizisten seien leicht verletzt und 31 Randalierer vorläufig festgenommen worden.
Bis in die Abendstunden am Samstag verlief das Schanzenfest der Polizei zufolge friedlich. An der Veranstaltung nahmen demnach bis zu 10.000 Besucher teil. Nach Ende des eigentlichen Festes zündeten Randalierer aber Müllcontainer und andere Gegenstände an. Außerdem hätten überwiegend vermummte Personen eine Bankfiliale mit Steinen und Flaschen beworfen und erfolglos versucht, die Eingangstür aufzubrechen. Vor dem Geldinstitut legten sie ein Feuer.
Polizei zeigt massiv Präsenz
Die Polizei ging den Angaben zufolge mit Wasserwerfern gegen die Randalierer vor. Die Beamten seien dabei massiv mit Flaschen, Steinen und Knallkörpern beworfen worden. Im Laufe der Nacht seien immer wieder kleinere Brände gelegt worden. Mindestens vier Polizeifahrzeuge seien beschädigt worden. Zudem sei ein Auto der Marke BMW angezündet worden.
Beim Schanzenfest hatte es in den vergangenen Jahren regelmäßig Ausschreitungen gegeben. Die Polizei trat in diesem Jahr mit einem aus anderen Bundesländern verstärkten Aufgebot von rund 2100 Beamten auf. Die Behörden hatten das Quartier in diesem Jahr zum "Gefahrengebiet" erklärt. Noch bis 5Uhr morgens konnten die Beamten ohne dringenden Tatverdacht Personen kontrollieren und in Gewahrsam nehmen, Platzverweise erteilen oder Aufenthaltsverbote aussprechen.