Weil sehbehinderte Fußgänger zuletzt immer öfter in Verkehrsunfälle verwickelt wurden, bekommen etwa 2000 Ampelanlagen in Japan ein Update. Sie sollen so umgerüstet werden, dass sie mit Smartphones kommunizieren können. Ältere Menschen erfahren am Straßenrand dann von ihrem Handy akustisch oder per Vibration, ob sie die Straße überqueren können oder warten müssen.
Wie die japanische Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" am Montag berichtete, will die Polizeibehörde im kommenden Fiskaljahr, das am 1. April beginnt, zunächst 2000 Ampeln entsprechend aufrüsten. Zuerst beginne man in ausgewählten Städten wie Tokio, bevor das System in ganz Japan eingeführt werden könne.
Japans Bevölkerung altert rasant
In Japan, wo die Bevölkerung so rasant altert wie in keiner anderen Industrienation, sind derzeit rund 24.000 Ampeln im Land so gebaut, dass sie während der Grünphase ein lautes akustisches Signal abgeben. Nach Beschwerden von Anwohnern würden diese akustischen Signale in der Nacht sowie am frühen Morgen jedoch meist ausgeschaltet, berichtete die Zeitung weiter. Genau in dieser Zeit sei es aber wiederholt zu teils tödlichen Unfällen mit sehbehinderten Menschen gekommen, hieß es. Das geplante smartphone-basierte System soll die Situation verbessern.
Im Vorfeld der breiteren Einführung wurden solche mit Smartphones kompatiblen Ampelgeräte bislang erst an 74 Stellen in drei Präfekturen eingebaut.