Die Deutsche Bahn ist erneut von Saboteuren attackiert worden. Unbekannte seien am vergangenen Sonntag im Essener Stadtteil Dellwig in ein Schalthaus eingebrochen und hätten in Schaltkästen Kabel durchtrennt, sagte eine Bahnsprecherin und bestätigte damit einen Bericht des "Spiegel". An der Strecke am Tatort verkehren ausschließlich Güterzüge. Der Personenverkehr war nicht betroffen. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt habe die Ermittlungen aufgenommen, so die Sprecherin.
Kaum Auswirkungen auf Verkehr
Nach der Entdeckung des Schadens wurde die Strecke laut Bahn für wenige Stunden gesperrt. Sie sei später wieder in Betrieb genommen worden. In der Zeit seien Züge umgeleitet worden. "Verkehrlich hatte das fast keine Auswirkungen", heißt es beim Unternehmen. "Unsere Systeme haben gegriffen."
Im Oktober hatten Unbekannte in Herne und in Berlin Glasfaserkabel des internen Bahn-Mobilfunknetzes gekappt, über das unter anderem Lokführer und Leitstellen miteinander kommunizieren. Der Bahnverkehr in Norddeutschland kam daraufhin für mehrere Stunden vollständig zum Erliegen. Den ganzen Tag über kam es auch in anderen Regionen zu Folgeverspätungen und Zugausfällen.
Zusammenarbeit mit Bundespolizei
Die Bahn hatte danach mehr Sicherheitskontrollen entlang der Strecken auch in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei angekündigt. Bei schutzbedürftigen Objekten will die Bahn ebenfalls in Kooperation mit den Behörden die Sicherheitskonzepte überprüfen. Außerdem will sich der Konzern unter anderem mit zusätzlichen Netzkapazitäten gegen Systemausfälle wappnen.