Am Dienstag hat Washingtons Gouverneur Jay Inslee ein Gesetz unterzeichnet, das die Kompostierung als alternative Bestattungsmethode menschlicher Überreste anerkennt. Washington ist damit der erste amerikanische Bundesstaat, der dieses Gesetz erlässt. Bisher sagte das Gesetz in Washington aus, dass menschliche Überreste entweder durch Bestattung oder Einäscherung beigesetzt werden müssen.
Bestattungsunternehmen dürfen ab Mai 2020 die Methode der natürlichen organischen Reduktion anbieten. Der menschliche Körper wird dabei mit Substanzen wie Holzspänen und Stroh vermischt. Nach mehreren Wochen entsteht dadurch ein Erdgemisch mit etwa einem Volumen von zwei Schubkarren. Die Verbliebenen können dieses Erdgemisch dann nach ihrem Belieben beisetzen oder, wie auch nach Feuerbestattungen möglich, verstreuen.
Es ist die umweltfreundlichste Beisetzungsmethode
Erfinderin der Methode ist die amerikanische Architektin und Designerin Katrina Spade. Die Idee der alternativen Bestattung bekam sie durch Landwirte, bei denen die Kompostierung von totem Vieh schon jahrelange Praxis ist. 2014 gründete sie das Urban Death Project, um auf die umweltschädlichen Folgen der gängigen Bestattung aufmerksam zu machen. Ihr Unternehmen Recompose gründete sie 2017 mit dem Ziel, umweltfreundliche Kompostierung für alle zugänglich zu machen.
Anhänger der Kompostierung sagen, dass ein Begräbnis oder die Einäscherung die Umwelt extrem belasten. Bei der Verbrennung menschlicher Körper wird Kohlendioxid in die Luft abgegeben. Bei einem normalen Begräbnis in den USA wird erst das Blut aus dem Körper gepumpt, um es dann mit Formaldehyd und anderen Chemikalien zu ersetzen, was zu einer Verschmutzung des Grundwassers führt. Die Kompostierung hingegen hat eine positive Klimabilanz.
