Zum vierten Mal in kurzer Zeit sollen Bahnkontrolleure ein Kind aus einem Zug gewiesen haben. Ein zwölfjähriges Mädchen auf der Heimfahrt von Fürstenfeldbruck nach München habe am vergangenen Samstagabend im Vorort Eichenau aus der S-Bahn aussteigen müssen, weil seine Kinderfahrkarte nach einer Tariferhöhung ungültig sei, berichtete die "Abendzeitung".
Ein Bahnsprecher sagte, der Fall werde geprüft. Das Verhalten "wäre ein ganz klarer Verstoß gegen alle Vorschriften". Die Bahn hatte am Dienstag alle Zugbegleiter per SMS noch einmal aufgefordert, Kinder und Jugendliche ohne Fahrkarte nicht des Zuges zu verweisen.
Die zwölfjährige Martina sagte der "Abendzeitung", sei sei mit einer Schulfreundin in Fürstenfeldbruck gewesen und gegen 18 Uhr mit einer abgestempelten Kinderstreifenkarte zurückgefahren. Zwei Kontrolleure hätten die Karte aber für ungültig erklärt.
Weil sie keine 40 Euro Strafe habe zahlen können, habe sie in Eichenau allein aussteigen müssen. "Es war schon dunkel, und am Bahnhof war niemand", sagte sie. "Ich hab’ meinen Papa angerufen, der hat mir gesagt, dass ich mich in die nächste SBahn setzen soll."