Ein Urlauber ist nach dem Baden in der Ostsee an einer Vibrionen-Infektion gestorben. Wie Anja Neutzling vom mecklenburg-vorpommerischen Landesamt für Gesundheit und Soziales mittteilte, sei es Anfang August zu dem Todesfall gekommen. Zuvor hatte die "Ostsee-Zeitung" über den Fall berichtet. Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern den Angaben zufolge sechs Erkrankungen gemeldet worden. Zuletzt hatte es 2010 zwei Todesfälle durch Vibrionen gegeben.
Nach dem Bericht der "Ostsee-Zeitung lag ein 73-Jähriger aus Baden-Württemberg zudem drei Wochen im Koma und es besteht noch immer die Gefahr, dass er ein Bein verliert. Die Verwandten des Betroffenen forderten in der "OZ" eine bessere Aufklärung über die Gefahr durch die Bakterien.
Vermehrung in warmem Wasser
Die Stäbchenbakterien der Art Vibrio vulnificus vermehren sich stark bei anhaltenden Wassertemperaturen über 20 Grad. Sie können über Hautverletzungen in den Körper eindringen und bei Menschen mit chronischen Grunderkrankungen und Älteren zu schweren Wundinfektionen und Sepsis (Blutvergiftung) führen.
Die Bakterien kommen in weiten Teilen der Ostsee und anderen Regionen der Welt vor. Erkrankungen durch diese Bakterien sind in Deutschland aber nach wie vor sehr selten. Nach Angaben von Experten könnte sich der Erreger aber aufgrund des geringen Salzgehalts und des Klimawandels an der Ostseeküste ausbreiten. Auch in Meerestieren wie Garnelen wurden die Erreger nachgewiesen.
Neutzling betonte, dass ihr Amt schon zum Beginn des Sommers Ärzte auf mögliche Wundinfektionen durch Vibrionen hingewiesen habe.