Der Vorstandsvorsitzende des Versicherungskonzerns Provinzial Nordwest, Ulrich Rüther, ist am Mittwoch in Münster von einem Unbekannten angegriffen und verletzt worden. Rüther sei nach dem Angriff ins Krankenhaus gebracht worden, sagte der Münsteraner Oberstaatsanwalt Heribert Beck. Laut einem Provinzial-Sprecher ist der Täter auf der Flucht.
Wie die "Münstersche Zeitung" auf ihrer Internetseite berichtet, soll Rüther kurz vor einer Betriebsversammlung am Mittwochmorgen von einem Mann mit einem Schraubenzieher angegriffen worden sein. Rüther sei zum Zeitpunkt des Angriffs auf dem Weg von der Tiefgarage in sein Büro gewesen. Mittlerweil sei der Manager wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, es seien bei der Attacke keine Organe verletzt worden, schreibt die Zeitung.
Angriff vor einer Betriebsversammlung
"Es geht ihm schon wieder ganz gut", sagte der Provinzial-Sprecher nach einem Telefonat mit Rüther. Der Unbekannte habe dem Vorstandschef zwei Mal einen Schraubendreher in die Brust gerammt, sagte er weiter. Rüther sei dann von seinem Fahrer in ein Krankenhaus gefahren worden - der Schraubendreher habe dabei noch in der Brust gesteckt. Nach Angaben des Sprechers wurde bei dem Angriff die Muskulatur im Brustbereich verletzt.
Rüther hätte am Vormittag an einer Betriebsversammlung der zweitgrößten öffentlichen Versicherung teilnehmen sollen, auf der die Belegschaft über mögliche Verkaufsabsichten der Provinzial-Nordwest-Eigentümer informiert worden sei. Laut Finanzkreisen könnte der Münchener Branchenprimus Allianz weit mehr als 2,25 Milliarden Euro für die Provinzial Nordwest auf den Tisch legen. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Eigentümer gefordert, an dem Versicherer aus Münster festzuhalten.