Aktuelle Top-Meldung:
Hauptbahnhof Kassel wegen Schnee dicht – Einschränkung im Zugverkehr
Nach den starken Schneefällen ist der Hauptbahnhof in Kassel für den Zugverkehr gesperrt. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, den Betrieb wieder aufzunehmen, teilte ein Sprecher der Bahn am Dienstag mit. Der Schnee auf den Dächern der Bahnsteige müsse in mehreren Schichten abgetragen werden. Bis zum Mittwoch solle der Zugang zum Bahnsteig der Regiotram wieder freigegeben werden. Im Anschluss sollen dann die anderen Bahnsteige folgen. Zuvor hatte das Portal "Hessenschau.de" berichtet, dass Statiker sich um die Stabilität der Dächer sorgen.
Auch der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) meldete eine Beeinträchtigung des Zugverkehrs. "Das betrifft weiterhin das gesamte Netz der Regiotram zwischen Kassel, Melsungen, Wolfhagen, und Hofgeismar. Dort wurde der Betrieb ebenfalls bis auf weiteres eingestellt", erklärte der NVV. Nach wie vor seien noch nicht alle Strecken von Schnee und Eis befreit worden, auch gefrorene Weichen würden den Verkehr teilweise unmöglich machen.
Weitere Nachrichten zu Wetter und Schneechaos in Deutschland:
+++ Wetter in Deutschland live: Sehen Sie, wo es am kältesten ist +++
Möchten Sie wissen, wo es in Deutschland gerade am kältesten ist oder wo am meisten Neuschnee erwartet wird? Die untenstehende interaktive Karte zeigt es. Darüber hinaus kann man über den Zeitstrahl unten in der Grafik auch die Vorhersage für einen späteren Zeitpunkt abrufen. Im Menü oben rechts kann die dargestellte Ebene auch beispielsweise auf Regen oder die Temperaturen umgestellt werden.
Bereitgestellt wird der Service von Windy.com. Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom "Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage".
+++ Polizei macht sich mit Hubschrauber Bild von A2 bei Bielefeld +++
Nach dem durch heftigen Schneefall ausgelösten Stau auf der A2 bei Bielefeld macht sich die Polizei mit Hilfe eines Hubschraubers ein Bild von der Lage. "In Fahrtrichtung Hannover fließt es wieder", sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Aber nur mit dem Blick von oben sei zu erkennen, wo es noch Probleme bei der Auflösung des Staus gebe. Zu Spitzenzeiten habe sich der Verkehr pro Fahrtrichtung auf rund 25 Kilometer gestaut. Betroffen waren laut Polizeisprecher Stefan Bökenkamp bis auf wenige Ausnahmen Lastwagen. Familien mit Kindern habe er in der Nacht nicht gesehen.
Fahrer und Mitfahrende verbrachten bei eisiger Kälte zum Teil die ganze Nacht in ihren festsitzenden Fahrzeugen. Bereits am Montagmittag waren Lastwagen auf der Autobahn wegen des Schnees stecken geblieben. Die Polizei richtete eine Umleitung über die A33 ein, dennoch entspannte sich die Lage in der Nacht auf verschneiten und vereisten Fahrbahnen nicht. Die Rastplätze waren überlastet.
+++ Wegen Schnee und Eis keine Starts und Landungen am Flughafen Dortmund +++
Wegen Schnee und Eis auf der Landebahn starten und landen auch am Dienstag am Flughafen Dortmund keine Flugzeuge. Wie schon am Montag sei der Flugbetrieb ausgesetzt, teilte der Flughafen mit. Die geplanten Flüge werden zu anderen Flughäfen umgeleitet. Mit der Entscheidung wolle man den Fluggästen Planungssicherheit geben, so dass keiner umsonst anreisen müsse. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation in den Griff zu bekommen", so der Flughafen am Morgen beim Kurznachrichtendienst Twitter.
+++ Winterwetter bremst weiter Fern- und Regionalverkehr +++
Bei der Bahn gibt es auch heute wegen des Winterwetters Verspätungen und Zugausfälle. Zwar arbeiteten Einsatzkräfte daran, insbesondere die Hauptstrecken von Schnee und Eis zu befreien. Vielerorts erschwerten starke Schneefälle, Schneeverwehungen und Frost aber die Arbeiten, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Besonders betroffen seien im Fernverkehr die Verkehrsknoten Dortmund, Hannover, Kassel, Erfurt und Halle/Leipzig. Auf mehreren Strecken fahren keine Fernzüge, etwa zwischen Hannover und Köln, von Hamburg in Richtung München, Dortmund, Köln, Kiel, Lübeck und Westerland sowie von Dresden in Richtung Leipzig, Frankfurt, Hannover und Köln.
Auf anderen Abschnitten ist das Angebot stark eingeschränkt, etwa zwischen Berlin und Hannover, zwischen Berlin und München sowie zwischen Hamburg und Frankfurt. Fahrgäste können ihre nicht genutzten Fernverkehrsfahrkarten für Fahrten von 6. bis 9. Februar noch sieben Tage nach Störungsende nutzen oder kostenfrei stornieren. Im Regionalverkehr gibt es laut Bahn starke Einschränkungen im Großraum Hannover und Bremen sowie im nördlichen Nordrhein-Westfalen, außerdem in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. In Süddeutschland seien leichte Einschränkungen zu erwarten.
+++ Schneechaos auf Autobahnen – Hunderte verbringen bitterkalte Nacht in Autos +++
Starke Schneefälle haben in der Nacht erneut für Chaos auf vielen Autobahnen in Deutschland gesorgt. Auf der A2 bei Bielefeld verbrachten Fahrer und Mitfahrende die ganze Nacht auf der Straße und mussten bei klirrender Kälte zum Teil zwölf Stunden lang in ihren Autos ausharren. Zwischenzeitlich bildete sich dort ein 37 Kilometer langer Rückstau, der sich bis nach Niedersachsen zog - auf beiden Fahrtrichtungen zusammen waren es sogar mehr als 70 Kilometer. "Die Gesamtlage ist schwierig, wir sind am Rotieren", sagte ein Sprecher der Bielefelder Polizei am frühen Morgen. Die Autobahn wurde in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, nachdem Lastwagen schon am Montagmittag wegen des Schnees stecken geblieben waren. "Es wird aber noch sehr lange dauern, bis sich das Knäuel aufgelöst hat", sagte eine Sprecherin der Leitstelle NRW in der Nacht. Trotz einer Umleitung hatte sich der Stau in den frühen Morgenstunden kaum verkürzt.

Etwas weniger dramatisch war die Lage laut Polizei bei Dortmund, wo die A2 ebenfalls gesperrt war. Auf der Fahrbahn in Richtung Oberhausen hatten sich am Montagnachmittag Dutzende Lkw festgefahren, obwohl bis 22 Uhr eigentlich ein Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen galt. "Die Polizei registrierte dort 340 Verstöße gegen das Verbot", sagte die Sprecherin. Einsatzkräfte versorgten alle Liegengebliebenen mit warmen Getränken und Decken. Das dürfte für die meisten aber nur ein schwacher Trost gewesen sein: Zwischenzeitlich zog sich der Rückstau nach Angaben des Lagezentrums zehn Kilometer lang, löste sich in der Nacht aber auf.
Auch auf anderen Autobahnen war die Lage chaotisch. Auf der A10 bei Spreeau in Brandenburg stellten sich in der Nacht zwei Lastwagen quer auf die glatte Fahrbahn und kamen weder vor noch zurück, wie eine Polizeisprecherin sagte. Auf der A4 in Osthessen hatte sich ein Stau in der Nacht zwar inzwischen aufgelöst - dort hatten Autofahrer laut Polizei aber zum Teil 15 Stunden in ihren Wagen ausgeharrt. Zum Teil kam der Verkehr nur langsam wieder in Gang, weil Polizisten Lkw-Fahrer wecken mussten, die die Wartezeit verschlafen hatten.
+++ Schnee und Glätte machen auch der Post zu schaffen +++
Das eisige Wetter samt Schneefall hat auch bei der Deutschen Post DHL zu Beeinträchtigungen geführt. Am Montag sei es unter anderem wegen gesperrter Autobahnen in Teilen Deutschlands zu Verzögerungen bei der Zuführung von Paketsendungen zu Sortierzentren gekommen, sagte ein Konzernsprecher in Bonn. Dies habe zur Folge gehabt, dass in manchen Gebieten die Zustellung ausgefallen sei. Als Beispiele für teilweise betroffene Bundesländer nannte der Sprecher Nordrhein-Westfalen und Thüringen. In Thüringen fiel die Zustellung von Briefen und Paketen fast komplett aus - nur im Thüringer Wald waren mancherorts einige Fahrzeuge unterwegs. Bei den teils chaotischen Straßenverhältnissen habe die Gesundheit der Mitarbeiter im Vordergrund gestanden, hieß es von der Post. "Vermutlich haben viele Verbraucher die Auslieferungsengpässe gar nicht gemerkt. Schließlich ist Montag der Werktag der Woche, an dem die eingeworfene Briefmenge am geringsten ist." Für heute rechnet der Konzern in Deutschland mit einer "Beruhigung und weitgehenden Normalisierung im Betrieb".

Nachrichten zu Wetter und Schneechaos in Deutschland von Montag, 8. Februar:
+++ Fußgänger schieben Straßenbahn an – Fußspuren im Schnee führen Polizei zu Zechpreller +++
Bei klirrender Kälte haben Passanten eine steckengebliebene Straßenbahn in Dortmund auf vereisten Gleisen wieder in Bewegung gesetzt. Bei der Sonderfahrt sollte ein Fahrschullehrer die Befahrbarkeit der Strecke testen, schilderte eine Sprecherin der Dortmunder Stadtwerke DSW21. Fahrgäste waren nicht im Wagen, dafür einige Mitarbeiter der Stadtbahn. An einer Steigung in Innenstadtnähe sei am Montagvormittag dann kältebedingt Schluss gewesen. Hilfsbereite Passanten sprangen den Mitarbeitern zur Seite und schoben die Stadtbahn an. Zuvor hatten die "Ruhr Nachrichten" berichtet.
Auf ein kurzes Video von der kraftvollen Aktion auf Twitter mitsamt dem Tweet "Großartig #Zusammen Dinge Bewegen" reagierten die Stadtwerke mit dem Lob: "Wir mögen unsere Fahrgäste." Der Sprecherin zufolge konnten Busse in Dortmund am Montag gar nicht fahren, die Stadtbahnen nur teilweise und eingeschränkt.

Weil er Fußspuren im Schnee hinterließ, hat die Polizei in Krefeld schnell einen Mann gefunden, der zuvor einen Taxifahrer um sein Geld geprellt hatte. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte der Fahrgast den Taxifahrer am frühen Sonntagmorgen gebeten, kurz an einer Tankstelle anzuhalten - er wolle Zigaretten kaufen. Stattdessen haute er ab. "Doch die herbeigerufenen Polizeibeamten hatten leichtes Spiel: Die Fußspuren des Mannes im Schnee führten sie vom Taxi direkt zu seiner Haustür", so die Polizei. Der 20-Jährige bekam eine Anzeige.
+++ Tagsüber Eisfach, nachts Gefriertruhe: Nach dem Schneechaos kommt der Frost +++
Wer vor allem im nördlichen Teil Deutschlands viel Zeit mit Schneeschippen verbracht hat, kann aufatmen: Der Schneefall geht in den kommenden Tagen im Vergleich zum Wochenende klar zurück. Winterlich bleibt es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dennoch - vor allem in den Abend- und Nachstunden.
Hoch "Gisela" beschert reichlich Frost, nur wenige Gebiete bleiben zumindest tagsüber frostfrei, so die DWD-Meteorologen. Am Dienstag herrsche fast überall Dauerfrost von minus 5 bis minus 10 Grad. In der Mitte Deutschlands kann das Thermometer sogar auf minus 15 Grad sinken. Für die kommenden Tage gilt: Herrschen tagsüber Eisfach-Temperaturen, erinnern die Werte nachts eher an Gefriertruhen. In der Mitte und im Osten Deutschlands dürften Nachtfröste von minus 18 Grad keine Seltenheit sein. Wer morgens früh nach draußen muss, sollte bei der Kleidung besser noch eine Extraschicht drauflegen, denn bei Wind kann die gefühlte Temperatur auch minus 30 Grad betragen.
Nur an den Küsten und im Süden betragen die Tiefstwerte in der ersten Wochenhälfte maximal minus 5 Grad. Bis zur zweiten Wochenhälfte werden aber auch sie vom eisigen Griff des Hochs "Gisela" erfasst. Mit Schnee und Schneeschauern ist hingegen nur noch gelegentlich zu rechnen. Am ehesten könnte es am Dienstag nördlich von Hamburg noch einmal kräftiger schneien.
+++ Vereiste Gleise: Dortmunder schieben Straßenbahn an +++
Bei klirrender Kälte haben Passanten eine steckengebliebene Straßenbahn in Dortmund auf vereisten Gleisen wieder in Bewegung gesetzt. Bei der Sonderfahrt sollte ein Fahrschullehrer die Befahrbarkeit der Strecke testen, schilderte eine Sprecherin der Dortmunder Stadtwerke DSW21. Fahrgäste waren nicht im Wagen, dafür einige Mitarbeiter der Stadtbahn. An einer Steigung in Innenstadtnähe sei am Montagvormittag dann kältebedingt Schluss gewesen. Hilfsbereite Passanten sprangen den Mitarbeitern zur Seite und schoben die Stadtbahn an. Zuvor hatten die "Ruhr Nachrichten" berichtet.
Auf ein kurzes Video von der kraftvollen Aktion auf Twitter mitsamt dem Tweet "Großartig #Zusammen Dinge Bewegen" reagierten die Stadtwerke mit dem Lob: "Wir mögen unsere Fahrgäste." Der Sprecherin zufolge konnten Busse in Dortmund am Montag gar nicht fahren, die Stadtbahnen nur teilweise und eingeschränkt.
+++ Bei Sturm über Bord gegangen – Suche nach 24-Jähriger eingestellt +++
Die Suche nach einer jungen Frau, die während des Sturms von einem Containerschiff in die Nordsee stürzte, ist eingestellt worden. Wie eine Sprecherin der Seenotretter sagte, lieferte auch ein Flug der Marine bei Ebbe keine Hinweise auf die Vermisste. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von einem Unglück aus. "Die 24-Jährige ist bei Arbeiten an der Gangway verunglückt", sagte ein Sprecher am Montag. Der Sturz am Sonntag zeige keine Hinweise auf Fremdverschulden.
Zum Zeitpunkt der Suche herrschte Sturm mit Böen von mehr als 100 Kilometern pro Stunde, wie die Seenotretter mitteilten. Die Lufttemperatur lag bei minus acht Grad, die Wassertemperatur bei zwei Grad. Der unter der Flagge Dänemarks fahrende, 300 Meter lange Containerfrachter "Santa Clara" lag zunächst in Bremerhaven vor Anker und machte sich auf den Weg nach Rotterdam, so der Polizeisprecher.
+++ Bis zu 50 Zentimeter dicke Schneedecke in Niedersachsen +++
Der massive Wintereinbruch hat die Mitte und den Süden Niedersachsens weitgehend in eine weiße Winterlandschaft mit einer bis zu 50 Zentimeter dicken Schneedecke verwandelt. Örtlich könnten sich die Schneemassen durch Verwehungen noch höher türmen, sagte Manno Peters, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, am Montag in Hamburg. In Braunlage im Harz registrierte der DWD an einer Station am Montagmittag eine Schneehöhe von knapp 50 Zentimetern - bis Samstagmorgen lagen dort lediglich 16 Zentimeter. Vorerst ist laut DWD noch kein ein Ende des Schneetreibens in Sicht: Insbesondere im Süden Niedersachsens zwischen Harz und Solling soll es bis Dienstagmorgen weitere Schneefälle geben - 15 Zentimeter Neuschnee könnten dann laut Prognose dort noch dazu kommen.
+++ Polizisten holen Stand-Up-Paddler mitten im Schneesturm vom Rhein +++
Mitten im Schneesturm hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Sonntag einen Stand-Up-Paddler vom Rhein geholt. Wie die Beamten am Montag in Duisburg mitteilten, bemerkten Passanten den Mann auf der Höhe von Köln auf dem hochwasserführenden Fluss, auf dem jegliche Schifffahrt derzeit komplett untersagt ist. Ein Boot der Wasserschutzpolizei sichtete den lediglich mit einem Neoprenanzug bekleideten 61-Jährigen. Die Beamten überzeugte ihn davon, mit seinem Brett an Bord zu kommen. Er wurde im Hafen von Köln-Deutz abgesetzt und erhielt eine Anzeige. Warum er die lebensgefährliche Fahrt machte, wollte er demnach nicht sagen.

+++ Frostige Nacht erwartet – bis minus 20 Grad möglich +++
Der "Flockdown" hält an. Schnee und eisige Kälte bestimmen weiter das Wetter. Von Nordrhein-Westfalen bis nach Berlin und Brandenburg erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag weitere Schneefälle, die zusätzlich zum Schnee vom Wochenende noch einmal zwischen drei und 15 Zentimeter Zuwachs an Schneehöhe erwarten ließen. Immerhin: Bei nachlassendem Wind werde voraussichtlich auch die Gefahr von Schneeverwehungen zurückgehen, hieß es am Montagvormittag.
Nachts drohen demnach allerdings Glätte durch Schnee und überfrierende Nässe. Zudem dürfte es in den Abend und vor allem in den Nachtstunden draußen ungemütlich werden. Zwar soll es - abgesehen von der Ostsee bis in den Hamburger Raum - deutlich weniger schneien, doch dafür sinkt die Temperatur vielerorts kräftig nach unten. Mit Ausnahme des Südwestens herrscht überall Frost, der vor allem in der Mitte des Landes streng ausfällt. Örtlich sind sogar Tiefstwerte zwischen minus 15 und minus 20 Grad möglich.
+++ Mann prellt Taxifahrer – Polizei folgt Fußspuren im Schnee +++
Weil er Fußspuren im Schnee hinterließ, hat die Polizei in Krefeld schnell einen Mann gefunden, der zuvor einen Taxifahrer um sein Geld geprellt hatte. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte der Fahrgast den Taxifahrer am frühen Sonntagmorgen gebeten, kurz an einer Tankstelle anzuhalten - er wolle Zigaretten kaufen. Stattdessen haute er ab. "Doch die herbeigerufenen Polizeibeamten hatten leichtes Spiel: Die Fußspuren des Mannes im Schnee führten sie vom Taxi direkt zu seiner Haustür", so die Polizei. Der 20-Jährige bekam eine Anzeige.
+++ Nach Eiskratzen: Jugendliche stehlen Auto, als Mann Mütze holt +++
Jugendliche haben einem Mann (50), der nach dem Eiskratzen drinnen Handschuhe und Mütze holen wollte, das Auto gestohlen. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd mit der Polizei bauten sie einen Unfall. Nach Angaben der Polizei vom Montag hatte der Mann am Vortag sein Auto vom Eis befreit und den Motor laufen lassen, als er kurz nach drinnen ging. Als er wieder raus kam, hockten zwei Jugendliche in dem Wagen - laut Polizei etwa 13 bis 16 Jahre alt. Sie setzten zurück und hauten ab. Als eine Streife das gestohlene Auto wenig später entdeckte, gaben die Jugendlichen Gas.
Weil sich ein wegen der Glätte langsam fahrendes Auto zwischen die Verdächtigen und die Polizei schob, verloren die Beamten zunächst den Anschluss. Sie fanden den Pkw wieder, der laut Polizei in drei geparkte Autos gekracht war. Ob es wegen Glätte war, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Allerdings sei eine Kombination aus Geschwindigkeit und Witterungsbedingungen nicht unwahrscheinlich. Die Jugendlichen flüchteten unerkannt.

+++ Lkw-Fahrverbot auf Autobahnen rund um Osnabrück verlängert +++
Das unwetterbedingte Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen auf den Autobahnen bleibt rund um Osnabrück bis zum späten Montagabend (0.00 Uhr) bestehen. Das Verbot betreffe weiterhin die A1, die A30 und die A33, wie die Polizei Osnabrück mitteilte. "Vermeidet bitte weiterhin alle nicht notwendigen Fahrten", hieß es in einem Tweet der Beamten auf Twitter. Für die Autobahnabschnitte im Emsland und in der Grafschaft Bentheim, wo das Verbot zunächst auch galt, lief die Regelung am Mittag aus. "Die Straßen sind soweit frei", sagte eine Sprecherin der Polizei Emsland.
Trotz eines Verbots für den Schwerlastverkehr wegen des Schnee-Unwetters waren am Montagmorgen auf den Autobahnen um Osnabrück vereinzelt Lastwagen unterwegs. "Ganz verhindern können wir es nicht", sagte ein Sprecher der Polizei Osnabrück.
+++ Fast 700 THW-Helfer bundesweit im Einsatz +++
Das Technische Hilfswerk (THW) ist nach dem heftigen Wintereinbruch bundesweit vielerorts im Einsatz. Aufgrund von Schneefall, Schneeglätte, Eisregen und Blitzeis waren in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 685 Helfer aus 64 Ortsverbänden im Einsatz, wie eine Sprecherin der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk am Montagvormittag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Teilweise dauerten die Einsätze noch an. Die Aufgaben seien vielfältig und reichten vom Freiräumen von Straßen über das Enteisen von Gleisen, der Bergung von Lkw und dem Freiräumen von Gebäudedächern bis hin zum Transport von Lebensmitteln für Klinken. Die meisten der THW-Einsätze seien bereits beendet. Aktuell sei noch mit weiteren Einsätzen insbesondere in den Bundesländern Sachsen und Thüringen sowie Bayern aufgrund von Neuschnee und Glätte zu rechnen.
+++ Hohe Schneelast besonders für Vorbauten und Garagen gefährlich +++
Durch die derzeit vielerorts große Schneelast besteht nach Einschätzung der R+V-Versicherung besonders für Vorbauten und Garagen eine erhöhte Einsturzgefahr. Besonders groß sei die Gefahr für direkt an das Hauptgebäude angebaute Garagen oder Vorbauten, erklärte der R+V-Bauexperte Kristofer Olsson am Montag in Wiesbaden. Weil der Schnee vom höheren auf das niedrigere Gebäude falle, trage das niedrigere Gebäude teils bis zu viermal so große Schneelasten. Gebäude sollten regelmäßig geprüft werden, sichtbare Risse oder durchgebogene Träger seien Warnsignale, bei denen eine Fachwerkstatt hinzugezogen werden sollte. Bei sehr großen Schneemengen empfehle sich auch eine Räumung des Dachs. Das Dach solle dazu aber nicht betreten werden, weil dies mehr Schaden anrichten könne, als es nutze. Im Fall eines Einsturzes sei der Schaden über eine Wohngebäudeversicherung abgedeckt, falls diese Elementarschäden oder den Baustein "weitere Naturgefahren" beinhalte.
+++ Fährverkehr zu Ostfriesischen Inseln weiter gestört +++
Anhaltender starker Ostwind und damit einhergehendes Niedrigwasser sorgen auch am Montag für Probleme beim Fährverkehr von und zu vielen Ostfriesischen Inseln. Die Verbindungen zwischen Baltrum und Nessmersiel sowie die Fähre zwischen Wangerooge und Harlesiel fielen am Montag aus, wie die Betreiber im Internet mitteilten. Auch zwischen Langeoog und Bensersiel wurden die für Montagmittag geplanten Fahren abgesagt.
Zwischen Norderney und Norddeich lief der Fährverkehr weitgehend planmäßig. Juist ist weiterhin nicht mit dem Schiff zu erreichen. Sowohl die Fähre als auch die Schnellfähren fielen am Montag aus, wie die Reederei Norden-Frisia mitteilte.
+++ Flugbetrieb in Dortmund vorübergehend ausgesetzt +++
Weil die Start- und Landebahn vereist ist, hat der Flughafen Dortmund den Flugbetrieb vorübergehend eingestellt. Voraussichtlich bis 13.00 Uhr könnten keine Maschinen starten und landen, teilte der Flughafen am Montag mit. Maschinen mit Ziel Dortmund würden nach Köln/Bonn umgeleitet, sagte eine Sprecherin. Dort, wie auch am größten Flughafen in Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, lief der Flugbetrieb am Montagvormittag ohne Beeinträchtigungen. Wie es in Dortmund weitergeht, war nach Angaben der Sprecherin zunächst nicht abzusehen.
+++ Abellio stellt Zugverkehr in Thüringen erneut ein +++
Witterungsbedingt hat das Bahnunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland am Montag den Zugverkehr in Thüringen wieder eingestellt. Betroffen sind nach Unternehmensangaben die Strecke von Halle in Richtung Sangerhausen - Nordhausen - Leinefelde - Kassel, die Verbindung Sangerhausen - Erfurt sowie die Strecken von Halle/Leipzig nach Jena und Saalfeld beziehungsweise nach Erfurt und Eisenach. Bedingt durch die Witterungs- und Straßenverhältnisse könne kein Ersatzverkehr mit Bussen angeboten werden, hieß es.
+++ Zuflucht vor der Kälte: Fledermaus verirrt sich in Krankenhaus +++
Eine Fledermaus ist in Hannover auf der Suche vor Zuflucht vor der Kälte in ein Krankenhauszimmer geflogen. Als die Einsatzkräfte am Sonntagnachmittag im Nordstadt Krankenhaus ankamen, versteckte sich die Fledermaus demnach hinter der Heizung, teilte die Polizei am Montag mit. Beim Zugriff der Beamten leistete das kleine Flattertier dann aber keinen Widerstand, wie es hieß. Es wurde der "Arbeitsgruppe Fledermaus" des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) übergeben. Dort werde es überwintern.

+++ "Schneit wie verrückt" – Räumdienste in Niedersachsen im Dauereinsatz +++
Winterliche Straßenverhältnisse haben den Räumdiensten auf den Autobahnen in Niedersachsen am Montagmorgen alles abverlangt. Gleichzeitig richteten sich nach Beobachtung der Polizei die Autofahrerinnen und Autofahrer auf die schwierigen Bedingungen ein. "Es schneit hier wie verrückt, aber die Leute fahren alle vorsichtig", sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei Garbsen. Es habe kleinere Unfälle gebeben, aber keine größeren Zwischenfälle.
Weiter östlich war die Situation aus Sicht der Polizei angespannter. "Es sind massenhaft Lastwagen liegengeblieben", sagte ein Sprecher der dortigen Autobahnpolizei. Auf der Autobahn 7 war die Fahrbahn Richtung Norden zwischen Hedemünden und Dramfeld wegen eines querstehenden Lastwagens gesperrt, sagte eine Polizeisprecherin in Göttingen. In der Gegenrichtung herrschte stockender Verkehr, auch wegen vereinzelt liegenbleibender Lastwagen. Aber auch auf anderen Straßen in Südniedersachsen sei das Durchkommen schwierig.
+++ Weiterhin starke Einschränkungen im Bahnverkehr +++
Der Wintereinbruch mit Schnee, Glatteis und heftigem Wind hat auch am Montag zu starken Einschränkungen im Bahnverkehr in Deutschland geführt. "Aufgrund von extremem Unwetter" komme es in weiten Teilen des Landes voraussichtlich noch den gesamten Tag zu Zugausfällen und Verspätungen, teilte die Bahn in einer Warnmeldung auf ihrer Webseite mit. Demnach soll der Fernverkehr vielerorts "bis auf weiteres" eingestellt bleiben. Die Einschränkungen betreffen laut Bahn insbesondere die Regionen Berlin und Hamburg, wo am Montag nahezu keine Fernverkehrszüge starteten. Demnach blieben die Verbindungen von beiden Städten in Richtung Hannover, Köln, Frankfurt sowie München ausgesetzt. Auch ab Dresden "verkehren bis auf weiteres keine Fernverkehrszüge mehr in Richtung Leipzig, Frankfurt, Hannover und Köln", teilte die Bahn mit. Außerdem sei "der Fernverkehr nördlich von Frankfurt" komplett eingestellt. Auch internationale Verbindungen in die Niederlande blieben den Angaben vom Montagmorgen zufolge gestrichen. Die Bahn erwartete, "die Einschränkungen im Laufe des Nachmittags schrittweise aufheben zu können". Gleichzeitig kündigte der Konzern an, das Fernverkehrsangebot zwischen Hamburg und Berlin sowie von Köln in Richtung Frankfurt und Süddeutschland werde aufrecht erhalten. Die Bahn riet Reisenden, sich kurzfristig online über ihre Verbindung zu informieren und im Zweifel kostenlos auf einen anderen Reisetag innerhalb der kommenden sieben Tage auszuweichen.
+++ Toter im Schneetreiben in der Bielefelder Innenstadt gefunden +++
In der Bielefelder Innenstadt hat die Polizei am Morgen im Schneetreiben einen Toten gefunden. Nach Angaben eines Sprechers in der nordrhein-westfälischen Stadt sind die Umstände derzeit noch offen. Unklar sei demnach noch, ob es sich um einen medizinischen Notfall handelt oder ob die Person in dem Unwetter erfroren ist. Die Ermittlungen der Kollegen vor Ort seien noch nicht abgeschlossen.
+++ Acht Mitarbeiter einer Reinigungsfirma nach Glätte-Unfall verletzt +++
Bei einem Unfall auf einer vereisten Straße sind acht Mitarbeiter einer Reinigungsfirma in Thüringen verletzt worden. Wie ein Sprecher der Polizei am Montag mitteilte, kam der Kleinbus des 49-jährigen Fahrers am Sonntagnachmittag im Saale-Orla-Kreis wegen Glätte in einer Kurve ins Schleudern. Daraufhin kam der Wagen von der Fahrbahn ab, kollidierte mit der Leitplanke, überschlug sich und kam auf dem Dach auf. Der Fahrer sowie weitere fünf Männer und zwei Frauen (alle im Alter zwischen 25 und 59 Jahren) wurden dabei verletzt. Einige der Insassen des Wagens wurden eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Bei dem Fahrzeug handelt es sich laut Polizei um den Firmenwagen einer Reinigungsfirma.
+++ Supermarkt steht in Flammen - Kälte erschwert Einsatz +++
Großeinsatz für die Feuerwehr in Mülheim in Nordrhein-Westfalen: Seit kurz nach Mitternacht brennt ein leerstehender Supermarkt. Das etwa 150 mal 100 Meter große Gebäude stehe voll in Flammen, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Wegen der eisigen Temperaturen müssten die Brandbekämpfer regelmäßig ausgetauscht werden. "Alle sind schnell durch das gefrierende Löschwasser vereist", sagte der Sprecher. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, seien auch Einsatzkräfte aus den umliegenden Städten alarmiert worden. Insgesamt seien rund 180 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Supermarkt werde derzeit umgebaut. Verletzte habe es nicht gegeben.

+++ Familie bleibt stundenlang im Schnee stecken +++
Stundenlang ist eine dreiköpfige Familie in Thüringen mit ihrem Auto im Schnee steckengeblieben. Wie eine Sprecherin der Polizei am Montag mitteilte, blieb das Fahrzeug am Sonntagabend im Landkreis Sömmerda stehen und kam nicht mehr weiter. Eigenen Angaben zufolge versuchte die Familie fünf Stunden lang, das Auto vom Schnee zu befreien. Erst gegen Mitternacht wählten sie den den Notruf. Die Eltern und ihre 7-jährige Tochter wurden den Angaben zufolge von der Feuerwehr gerettet und in eine Notunterkunft gebracht. Aufgrund des schweren Schneefalls konnte das Auto der Familie bisher noch nicht geborgen werden.
+++ Lastwagen trotz Verbots auf Autobahnen um Osnabrück unterwegs +++
Trotz eines Verbots für den Schwerlastverkehr wegen des Schnee-Unwetters sind auf den Autobahnen um Osnabrück in Niedersachsen vereinzelt Lastwagen unterwegs. "Ganz verhindern können wir es nicht", sagte ein Sprecher der Polizeileitstelle Osnabrück am Montagmorgen. Das Verbot gilt in den Landkreisen Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim.
+++ Lastwagen blockieren Autobahnen in Hessen +++
Steckengebliebene Lastwagen haben nach heftigen Schneefällen im Norden und Osten von Hessen mehrere Autobahnen blockiert. "Die Lage ist katastrophal", sagte ein Sprecher der Polizei in Fulda am frühen Montagmorgen. In vielen Bereichen würden die Lastwagen und Autos seit sechs Stunden im Stau stehen, und es gehe nicht vorwärts oder rückwärts. Besonders betroffen seien die A7 und A4. "Alles rund um das Kirchheimer Dreieck ist dicht", sagte der Sprecher. Lastwagenfahrer sollten die Autobahnen nicht mehr befahren. Es sei noch nicht abzusehen, wann die Fahrbahnen wieder frei seien.
Im Norden Hessens standen Lastwagen quer. Auf der Autobahn 7 sei es zwischen Lutterberg und Homberg dicht, sagte ein Sprecher der Polizei Kassel. Die Räumfahrzeuge würden kaum durchkommen.
+++ Lastwagen versinken im Schnee auf A4 bei Gera +++
Auf der Autobahn 4 bei Gera in Thüringen sind in der Nacht zum Montag reihenweise Lastwagen in Schneeverwehungen stecken geblieben. Auf der rechten Spur in Richtung Frankfurt am Main bildete sich ein kilometerlanger Stau, wie die Polizei mitteilte. Abschleppdienste und Räumfahrzeuge mussten die Lkw befreien. Auf den restlichen Spuren konnte der Verkehr weiterfließen.
+++ Rettungskräfte versorgen rund 25 Zugreisende im Bahnhof Uelzen +++
Im Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen im Nordosten Niedersachsens ist ein Zug mit rund 25 Reisenden gestrandet. Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) rückten am späten Sonntagabend an, um die Fahrgäste mit Decken, heißen Getränken und einer Suppe zu versorgen. Man stelle sich auf einen Einsatz bis zum frühen Montagmorgen ein, sagte ein DRK-Sprecher vor Ort. Voraussichtlich müssten die Fahrgäste die Nacht im Zug verbringen, hieß es.
Insgesamt war die Hilfsorganisation mit 20 ehrenamtlichen Helfern und sechs Fahrzeugen im Einsatz. Warum genau der Metronom-Zug seine Fahrt in Richtung Hannover am Sonntagabend nicht fortsetzen konnte, war zunächst nicht bekannt.
+++ Mehr als 700 witterungsbedingte Einsätze für die NRW-Polizei +++
Das extreme Winterwetter hat der Polizei in Nordrhein-Westfalen innerhalb von 24 Stunden insgesamt 720 Einsätze beschert. Das berichtete ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei am Montagmorgen. Von Sonntagmorgen 6.00 Uhr bis Montagmorgen 6.00 Uhr seien die Beamten zu 507 witterungsbedingten Unfällen gerufen worden.
Bei den Unfällen habe es einen Toten und 37 leicht verletzte Personen gegeben. In Duisburg war am Sonntag ein Wagen von der Straße abgekommen und in einem Bach gelandet. Dabei starb der Fahrer. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden bei den Unfällen auf 1,7 Millionen Euro. Die Polizei habe zwar eine erhöhte Zahl von Einsätzen gehabt, sagte der Sprecher. "Für das, was vorher angekündigt war, ist es aber noch im Rahmen geblieben."