Im australischen Sydney hat es zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten eine tödliche Haiattacke gegeben. Ein Mann war im Vorort Little Bay aufs Meer hinausgeschwommen, als er am Mittwochnachmittag gegen 16.30 Uhr laut Augenzeugen von einem großen weißen Hai angegriffen wurde.
Für den Schwimmer kam laut Medienberichten jede Hilfe zu spät. Polizei, Sanitäter und Surf-Rettungsschwimmer konnten nur noch menschliche Überreste im Wasser finden. Die Polizei war unter anderem mit Krankenwagen und Helikoptern im Einsatz. Boote durchkämmten das Wasser, um nach weiteren Leichenteilen zu suchen. Zur Identität des Opfers wurde zunächst nichts bekannt.
Augenzeugen am Strand von Sydney: "Der Hai wollte nicht aufhören"
Der Bürgermeister von Randwick, Dylan Parker, sagte, die Gemeinde stehe unter Schock. "Die Küste ist der Hinterhof unserer Gemeinde", sagte er. "Little Bay ist normalerweise ein so ruhiger, schöner Ort, an dem sich viele Familien aufhalten. Jemanden durch einen Hai wie diesen zu verlieren, ist erschütternd. Wir stehen alle unter Schock", wird er bei ABC News zitiert.
Augenzeugen, die während des Angriffs gerade auf einem nahegelegenen Felsen standen und angelten, mussten den schrecklichen Vorfall mit ansehen. Sie berichten, der Schwimmer habe einen Neoprenanzug getragen und sei von einem großen weißen Hai unter die Brandung gezogen worden. Der Angriff habe mehrere Sekunden gedauert. "Der Hai wollte nicht aufhören. Es war schrecklich. Ich zittere", erzählt einer ihnen dem "Sydney Morning Herald". Ein Anwohner sagte, er habe in der Gegend zuvor noch nie Haie gesehen.
Der Stadtrat von Randwick hat die Strände von Little Bay, Malabar, Maroubra, Coogee, Clovelly und La Perouse für 24 Stunden gesperrt. Auch weiter südlich gelegene Strände könnten geschlossen werden, die Entscheidung darüber soll noch getroffen werden. Eine Sprecherin der Behörde sprach der Familie und den Freunden des Opfers ihr Beileid aus.
Erster Todesfall durch einen Hai seit 1963
Es ist der erste Todesfall durch einen Haiangriff in Sydney seit 1963. Der letzte Todesfall durch einen Haibiss in Sydney ereignete sich 1963, wobei die Person laut der Australian Shark Incident Database von Taronga als "im Wasser stehend" registriert wurde. Der letzte Todesfall mit einem schwimmenden Menschen ereignete sich 1955 im Hafen von Sydney. Beide Angriffe erfolgten durch Bullenhaie.

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Quellen: "Sydney Morning Herald", ABC News, "The Guardian"