Anschlag von Bondi Weil er wie der Attentäter heißt: Unschuldiger Mann aus Sydney bedroht

Blumen, Kerzen und Worte der Anteilnahme liegen einen Tag nach dem Anschlag am Bondi Beach in Sydney
Blumen, Kerzen und Worte der Anteilnahme liegen einen Tag nach dem Anschlag am Bondi Beach in Sydney
© BIANCA DE MARCHI / Imago Images
Naveed Akram aus Australien wird Opfer von Fake-News – weil er denselben Namen wie einer der Angreifer vom Bondi Beach trägt. Nun hat er Angst um sein Leben.

Ein in Australien lebender Mann, der denselben Namen wie einer der mutmaßlichen Attentäter vom Bondi Beach trägt, ist zum Ziel von Falschinformationen und Hassnachrichten geworden.

"Nach Medienberichten heißt einer der Schützen Naveed Akram, und ich heiße ebenfalls Naveed Akram", sagte er in einem vom pakistanischen Konsulat in Sydney veröffentlichten Video am Montag. Da ein Foto von ihm als angeblichem Attentäter kursiere, bitte er um Hilfe, "diese Falschinformation zu stoppen".

Am Sonntag hatten zwei Angreifer mit Schusswaffen einen Anschlag am Bondi Beach verübt, wo mehr als tausend Menschen das jüdische Lichterfest Chanukka feierten. Bei der von den Behörden als antisemitischen Terrorangriff eingestuften Tat wurden 15 Menschen getötet und 42 weitere verletzt.

Akram verurteilt den Angriff und hat wegen Hassnachrichten Angst um sein Leben

"Das bin nicht ich. Ich habe nichts mit dem Vorfall oder dieser Person zu tun", sagte Akram und verurteile den "schrecklichen Angriff". In dem Video rief er dazu auf, sein Foto nicht weiter zu verbreiten.

Die Polizei hatte den Namen der Todesschützen bislang nicht genannt, aber der australische öffentlich-rechtliche Sender ABC erwähnte ihn unter Berufung auf eine anonyme Quelle. Daraufhin verbreitete sich in Onlinediensten ein Foto des 30-Jährigen mit gleichem Namen, der in Australien studiert hat und eine Autovermietung betreibt.

Akram hatte das Foto, das ihn lächelnd in einem grünen Cricket-Trikot zeigt, 2019 selbst gepostet. Nun wurde dieses Bild jedoch tausendfach mit der Falschbehauptung verbreitet, es zeige einen der mutmaßlichen Attentäter. Akram wurde daraufhin mit Hassnachrichten und Todesdrohungen überschüttet.

"Ich habe solche Angst, dass ich das Haus nicht verlassen kann, ich habe Angst um mein Leben", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Seine Familie sei sehr besorgt, auch seine Verwandten in Pakistan hätten Anrufe bekommen und die Polizei eingeschaltet. Deswegen habe er das Konsulat gebeten, das Video zu veröffentlichen.

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Anschlag von Bondi Beach: Polizei identifiziert Vater und Sohn als Täter

Akram war 2018 nach Australien gekommen und fühlte sich bislang dort wohl und sicher. "Ich liebe dieses Land, ich hatte nie Probleme mit der Sicherheit, und die Menschen sind alle so freundlich", sagte er.

Die australische Polizei identifizierte die beiden Tatverdächtigen als einen 50-Jährigen und dessen 24 Jahre alten Sohn. Der Vater wurde von Polizisten erschossen, der Sohn liegt schwer verletzt im Krankenhaus.

Die australischen Behörden stufen die Attacke als antisemitischen "Terrorangriff" ein. Ermittler gehen demnach davon aus, dass Vater und Sohn der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) einen Treueschwur leisteten. In ihrem Auto am Bondi Beach sollen zwei IS-Flaggen gefunden worden sein.

AFP
rw

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