Für fast 40 Jahre im Gefängnis hat ein US-Gericht einem zu Unrecht als Mörder Verurteilten über eine Million Dollar Entschädigung zugesprochen. Der 59-jährige Ricky Jackson aus Ohio erhalte den Betrag von umgerechnet rund 937.000 Euro für seine 14.178 Tage in Haft, viele davon in der Todeszelle, berichtete der TV-Sender WKRC am Freitag. Jackson gilt unter allen US-Gefangenen damit als derjenige, der am längsten zu Unrecht hinter Gitter geschickt und dann wieder freigelassen wurde.
Die Millionensumme ist laut Gerichtsdokumenten aber erst eine Anzahlung - der Betrag, den Jackson am Ende insgesamt für die "physische Verletzung durch unrechtmäßige Inhaftierung" bekommen wird, könne sogar doppelt so hoch ausfallen.
Der Afroamerikaner wurde 1975 zusammen mit angeblichen Komplizen wegen Mordes an einem Geschäftsmann zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde später aus verfassungsrechtlichen Gründen in lebenslange Haft umgewandelt. Erst vor einigen Jahren gab der damals 12 Jahre alte Belastungszeuge zu, bei seiner Aussage gelogen zu haben. Er hatte seinerzeit angegeben, Jackson am Tatort gesehen zu haben. Das Justizopfer saß im Gefängnis, seit es 18 Jahre alt war.