Seit nunmehr elf Tagen ist Alexander Meisner auf der Flucht. Der 61-Jährige steht im Verdacht, drei Mitglieder einer Familie im rheinland-pfälzischen Weitefeld im Westerwald getötet zu haben. Ein Fahndungsaufruf im Fernsehen soll helfen, ihn aufzuspüren.
Rückblick: Das grausige Verbrechen ereignet sich am frühen Morgen des 6. April. Um 3.45 Uhr wählt eine Frau den Notruf der Polizei, im Hintergrund sind Schreie zu hören. Wie sich später herausstellt, stammen sie von einem der drei Opfer. Als die Polizisten bei dem Einfamilienhaus eintreffen, sehen sie einen Mann fliehen. Im Haus finden die Beamten drei Leichen: einen 47-jährigen Mann, dessen 44-jährige Ehefrau und den gemeinsamen 16-jährigen Sohn. Sie wurden durch Schüsse und Stiche getötet.
Forensische Spuren am Tatort führen die Polizei auf die Fährte von Alexander Meisner, einem Mann aus dem Nachbarort. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem 61-Jährigen. Meisner ist vorbestraft. 2011 wurde er wegen versuchten Totschlags an seiner damaligen Ehefrau vom Landgericht Koblenz zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt.
2018 wurde er erneut zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt, nachdem er seine Ehefrau bedroht hatte. Mittlerweile soll sie aus Angst vor ihm mit den fünf Kindern weggezogen sein.
Polizei hofft auf Hinweise von "Aktenzeichen XY"-Zuschauern
Seit Meisners Verschwinden sind rund 600 Hinweise bei der Polizei Koblenz eingegangen. Um ihnen nachzugehen, hat die Kriminaldirektion Koblenz eine Sonderkommission aus etwa 100 Beamtinnen und Beamten eingerichtet.

Die Hintergründe der Tat oder ein etwaiges Motiv sind nach wie vor unklar – und auch, in welchem psychischen Zustand der Täter sich befunden hat oder jetzt befindet.
Der Gesuchte ist 1,74 Meter groß, wiegt 74 Kilogramm, hat braune Haare und blau-graue Augen. Am rechten Oberarm, an der Augenbraue und am linken Unterarm weist er jeweils eine Narbe auf. Auf dem linken Handrücken hat er eine Tätowierung mit der Aufschrift "Katja" (russische Schreibweise).

Da Meisner möglicherweise bewaffnet ist, hat die Polizei folgende Bitten an die Bevölkerung:
- Bleiben Sie vorsichtig und verständigen Sie die Polizei über den Notruf, wenn Sie den Tatverdächtigen sehen.
- Treten Sie nicht an ihn heran, sprechen Sie ihn nicht an.
- Versuchen Sie, wachsam in Ihren Alltag zurückzukehren und haben Sie ein Auge auf Ihre Familie.
"Die Polizei ist jederzeit ansprechbar, zögern Sie nicht, vor Ort mit uns Kontakt aufzunehmen oder den Notruf zu wählen, wenn Sie eine verdächtige Beobachtung machen", so ein Polizeisprecher. "Jeder Hinweis wird sehr ernst genommen, jedem Hinweis wird unmittelbar nachgegangen."
Um möglichst viele Menschen aus der Bevölkerung zu erreichen, wird der Fall am Mittwoch (16. April, 20.15 Uhr) in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" von Moderator Rudi Cerne vorgestellt.

Sehen Sie dazu auch oben im Video: Nach dem Fund dreier Leichen in Weitefeld sucht die Polizei den Täter. Reporter Karl Wirz kommt mit Anwohnern ins Gespräch und macht auch die Mutter des Tatverdächtigen ausfindig.