Das beschauliche Dorf Weitefeld im Westerwald steht unter Schock: In den frühen Morgenstunden am Sonntag entdeckt die Polizei in einem Einfamilienhaus drei Leichen. Bei den Todesopfern handelt es sich um eine dreiköpfige Familie. Unter den Opfern sei ein 47 Jahre alter Mann, eine 44 Jahre alte Frau und ein 16-jähriger Jugendlicher, teilte die Polizei mit.
Es deute vieles darauf hin, dass sich die Tat im familiären Umfeld abspielte. Auf die Frage, ob eines der männlichen Opfer minderjährig sei, sagte der Sprecher: "Wir können es nicht ausschließen."
Was wir wissen
Das Verbrechen soll sich in den frühen Morgenstunden ereignet haben. Die Polizei wurde gegen 3.45 Uhr mit einem Notruf informiert. Die Leichen wurden in einem Einfamilienhaus in Weitefeld im Kreis Altenkirchen gefunden. Nach Aussagen des Ortsbürgermeisters von Weitefeld, Karl-Heinz Keßler (parteilos), lebten dort eine Frau, ein Mann und ein Junge in jugendlichem Alter.
Am Morgen waren dort die Straßen mit rot-weißem Flatterband abgesperrt und mehrere Spurensicherer der Polizei in weißen Schutzoveralls zu sehen. Die Gemeinde Weitefeld liegt im Landkreis Altenkirchen. Knapp 2300 Menschen leben dort in den beiden Ortsteilen. Sie gilt als älteste Gemeinde im Kreisgebiet, der Ortsname wurde erstmals 848 urkundlich erwähnt.
Die Ermittler suchten am Sonntag zunächst noch nach dem mutmaßlichen Täter, unter anderem mit einem Helikopter über einem angrenzenden Wald. Die Suche werde so lange weitergehen, bis die Person gefasst sei, auch in der Nacht, sagte eine Polizeisprecherin am späten Sonntagnachmittag.
Die Polizei geht von einem Kapitaldelikt aus. Für ein Motiv im familiären Umfeld spreche neben dem Wohnhaus als Tatort auch die frühe Uhrzeit, erläuterte der Polizeisprecher. Die Polizei kann nach eigenen Angaben nicht ausschließen, dass ein sterbendes Opfer noch selbst den Hilferuf abgesetzt hat. Es habe eine schreiende Frau angerufen.
Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß vom Tatort geflohen, ergänzte der Sprecher. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein.
Was wir nicht wissen
Wie die drei Menschen genau ums Leben kamen, ist bisher nicht bekannt. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Ob die Ermittler von einem oder mehreren Tätern ausgehen, ist derzeit unklar. Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen. Welches Motiv der oder die Täter hatten, ist ebenfalls unklar.
Die Polizei sucht derzeit mit einem Helikopter nach dem mutmaßlichen Täter.
Reaktionen: "So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können"
Für die fast 2.300 Einwohnerinnen und Einwohner von Weitefeld gebe es keine konkrete Gefahr. Dennoch bat die Polizei darum, in der Region keine Anhalter mitzunehmen. Die Beamten sperrten Weitefeld ab, an den Ortseingängen wurden Streifenwagen postiert. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wollte, wurde kontrolliert. Es waren Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen zu sehen.
Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) sagte der Deutschen Presse-Agentur, er sei tief betroffen: "Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können". ie Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen 5.00 Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. «Seitdem ist die ganze Zeit was los», so der 68-Jährige.
Der Ort sei vollkommen abgeriegelt. «Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist», berichtete Keßler. Zunächst waren die Straßen wie leer gefegt, die Bürger von Weitefeld blieben trotz des strahlenden Sonnenscheins in ihren Häusern.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: «Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer großen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist.»
«Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich», sagte ein 43 Jahre alter Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden. Im Ort herrsche eine Art Ausgangssperre. Das Dorf mit zwei Ortsteilen gilt als älteste Gemeinde im Kreis Altenkirchen, der Ortsname wurde erstmals 848 urkundlich erwähnt.
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