Zu Beginn des Prozesses um die Tötung von zwei jungen Frauen auf einem Cuxhavener Campingplatz hat der Ex-Freund des einen Opfers ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er habe in den frühen Morgenstunden des 26. August 2009 ein Messer mitgenommen, um die Reifen des Autos seiner Ex-Freundin zu zerstechen, sagte der 30-jährige Transporteur aus Peine am Montag vor dem Landgericht Stade. Als es zu einer Aussprache im Wohnwagen der Frau gekommen sei, habe er aber die Kontrolle verloren und zugestochen.
"Ich war wie im Rausch", sagte der Mann vor Gericht, "unfähig nachzudenken oder aufzuhören". Laut Staatsanwalt tötete er die 27-Jährige mit 18 Messerstichen. Die Anklage fordert in diesem Fall eine Verurteilung wegen Todschlags.
Zur Tatzeit gegen kurz nach 04.00 Uhr morgens befand sich im Wohnwagen aber auch die ebenfalls 27 Jahre alte Freundin des ersten Opfers. Sie stach der Angeklagte seiner Aussage zufolge nach einer kurz Verfolgungsjagd über den Campingplatz ebenfalls nieder. Das Opfer starb an 15 Messerstichen in Brust und Lungenhöhe. Für diesen zweiten Fall fordert die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung wegen Mordes zur Verdeckung einer Straftat.
Als Motiv gab der Mann an, die Trennung von seiner Freundin nicht verwunden zu haben. Diese hatte in Peine mit ihm zusammengelebt, sich aber etwa zwei Monate vor der Tat von ihm getrennt. Die zweite Frau wohnte in Winsen an der Aller und hatte zusammen mit ihrer Freundin auf dem Campingplatz in dem Wohnmobil Urlaub gemacht.
Für die Verhandlung hat die Kammer zunächst fünf Verhandlungstage bis zum 1. Februar angesetzt.