Die Bankräuberin von Karlsruhe hat sich nach dem Überfall am Freitag selbst erschossen. Dies sei das vorläufige Ergebnis der Obduktion, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Bei dem blutigen Überfall kam neben der 38-Jährigen auch ihr 40 Jahre alter Mann und Komplize ums Leben. Er war von Polizisten erschossen worden. Eine Polizistin erlitt einen Beindurchschuss.
Ob es sich bei dem Bankräuber-Pärchen um die seit Jahren gesuchten "Gentlemen-Räuber" handelt, lasse sich weiterhin nicht mit Sicherheit sagen. Die Ergebnisse der DNA-Analyse werden an diesem Mittwoch erwartet. In einem Hotel in Pforzheim, in dem das aus Tschechien stammende Paar vor dem Überfall Quartier bezogen hatte, fanden die Beamten "weitere Hinweise zur Identität". Auch persönliche Papiere und Dokumente sowie Kleidungsstücke seien beschlagnahmt worden.
Wer ist der geheimnisvolle Dritte?
Geklärt werden müsse nun, warum sich die beiden Täter auf die Region Süddeutschland konzentriert hätten und ob es Verbindungen dorthin gebe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Details wollte er noch nicht nennen. Auch zu den Familienverhältnissen des Paares machte er keine Angaben.
Neben der DNA-Analyse ist auch die Frage nach dem geheimnisvollen dritten Mann weiter offen. Bei den Taten, die auf das Konto des Paares gehen sollen, habe es immer wieder einen weiteren männlichen Komplizen gegeben. Dazu gebe es aber bislang keine neuen Erkenntnisse, erklärten die Ermittler.
Das maskierte und bewaffnete Paar hatte die Bankfiliale kurz vor Schalterschluss überfallen. Wenige Minuten später wurden die beiden beim Verlassen der Bank von der Polizei gestellt. Ein Bankmitarbeiter hatte die Beamten mit einem "stillen Alarm" zur Hilfe gerufen. Sollte es sich bei dem Paar um die "Gentlemen-Räuber" handeln, wäre dies ihr 21. Überfall gewesen. Den Spitznamen bekamen die Täter, weil sie bei ihren Überfällen vergleichsweise höflich waren.