Berlin Polizisten werfen versehentlich Babyleiche in Mülleimer

Ein Spaziergänger hatte die Polizei schon vergangene Woche auf eine übelriechende Tüte aufmerksam gemacht. Die Beamten warfen sie aber einfach in den Müll, ohne die Babyleiche darin zu entdecken.

Zwei Berliner Polizisten haben eine Tüte mit einer Babyleiche aus Versehen in den Müll geworfen. Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte, seien die beiden Beamten am vergangenen Freitag in einem Park auf einen üblen Geruch angesprochen worden.

Bei ihrer Suche hätten sie nichts gefunden - außer einer Mülltüte, die sie dann entsorgt haben. Wie sich nun herausstellte, befand sich in der Tüte ein totes Baby. Ein Spaziergänger machte schließlich den grausigen Fund in der Nacht zum Dienstag. Sein Hund war der Babyleiche auf die Spur gekommen.

Die Kollegen seien natürlich bestürzt, sagte der Sprecher. Gleichzeitig seien sie wichtige Zeugen, da sie wüssten, wo die Tüte ursprünglich stand. "Ob es Konsequenzen für die beiden Kollegen gibt, wird der Direktionsleiter prüfen", sagte der Polizeisprecher.

Die Obduktion hat bisher ergeben, dass der kleine Junge vollentwickelt war und vermutlich mindestens eine Woche in der Plastiktüte gelegen hat. Ob der Säugling zum Zeitpunkt seiner Geburt gelebt hat, steht noch nicht fest. Der tote Säugling wurde in einer grünen "Lidl"-Plastiktüte mit dem gelben Aufdruck "Alles für Fans" gefunden.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Angaben zur Mutter des Jungen machen können, oder beobachtet haben, wie die grüne Tüte abgelegt wurde.

DPA
haw/DPA

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