Berlin Angriff auf Streifenwagen erschüttert Polizei

Brandsätze, Steine, bengalisches Feuer: Mit einem ganzen Arsenal an Munition haben Unbekannte im Berliner Stadtteil Kreuzberg zwei Polizisten in ihrem Streifenwagen angegriffen. Die Polizei ist schockiert.

Als neue Stufe der Gewalt hat die Berliner Polizei einen Anschlag auf einen Streifenwagen in der Nacht zum Sonntag bewertet. Die Tat stelle eine "neue Qualität von Gewalt" dar, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Mehrere Unbekannte hatten ein Polizeiauto mit zwei Beamten an einer Ampel im Stadtteil Kreuzberg mit Steinen und Brandsätzen angegriffen.

Die Heckscheibe des Fahrzeugs wurde zerstört. Ein Täter riss die Tür auf und warf bengalisches Feuer ins Innere des Autos. Außerdem wurde ein Brandsatz von außen gegen das Fahrzeug geschleudert. Die beiden Beamten erlitten einen Schock und konnten ihren Dienst nicht mehr fortsetzen. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte der "Bild"-Zeitung: "Ich verurteile diese heimtückische und skrupellose Tat." Er sei froh, dass seinen Beamten nichts Schlimmeres passiert sei. "Aber die Täter haben es gezielt auf die Gesundheit und das Leben von Menschen abgesehen."

Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen, weil ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen wird. Geprüft wird auch, ob eine Mordkommission die Untersuchungen fortführen soll. Ermittelt wird, ob die Täter aus einer Gruppe von etwa 30 Personen stammen. Diese Gruppe hatte kurz vor dem Brandanschlag in der Nähe Feuerwerkskörper gezündet und Baustellenbalken auf die Fahrbahn gestellt.

DPA
mlr/DPA

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