Zwei Wochen nach den Anschlägen des Bombenlegers aus dem südhessischen Viernheim hat die Polizei drei Lastwagen-Ladungen Sprengstoff von dort abtransportiert. Die Aktion erfolgte in der Nacht zum Dienstag unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, wie die Polizei mitteilte. Die drei Lastwagen wurden von 14 Begleitfahrzeugen eskortiert. Der Sprengstoff soll entsorgt werden.
Der 44 Jahre alte, geständige Mann hatte Anschläge in Viernheim und im baden-württembergischen Weinheim verübt und sich dann in seiner Wohnung verschanzt. Er gab erst nach einem 24-stündigen Verhandlungsmarathon auf. Bei den Anschlägen wurde ein Mann verletzt. Die Polizei entdeckte bei ihm auch ein regelrechtes Waffenarsenal.
Kurz nach der Aufgabe des Mannes hatten die Ermittler bei ihm in der Wohnung, im Keller und im Garten fünf Kriegswaffen, 15 Handgranaten, mehrere tausend Schuss Munition, fünf Kilogramm des Sprengstoffs TNT sowie mehrere aus Gasflaschen gebastelte Spreng- und Brandsätze entdeckt. Eine Acht-Kilo-Bombe war in einem Rollladenkasten verkeilt. Um diese große Menge Sprengstoff zu horten, muss der 44-Jährige nach Vermutung der Polizei eine längere Zeit gebraucht haben. Noch ist nicht genau klar, woher der Mann den Sprengstoff hatte. Fest steht lediglich, dass er eine Zeit lang als Wachmann bei einem US-Munitionslager gearbeitet hatte.