Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 14-Jährigen wegen des Verdachts der Propaganda für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Der Jugendliche soll im Internet Videos und Symbole mit IS-Bezug in sozialen Netzwerken geteilt haben, teilte die Staatsanwaltschaft auf stern-Anfrage mit. Konkret werden dem Beschuldigten Zuwiderhandlung gegen das Verbot des IS und das öffentliche Verwenden von verbotenen Kennzeichen vorgeworfen.
Staatsanwaltschaft: Keine Anschlagspläne in Köln
Beamte haben am Freitag die Wohnung des Schülers durchsucht, er sei anschließend zur Identitätsfeststellung freiwillig mit zur Polizei gekommen. Eine Fest- oder Ingewahrsamnahme habe es nicht gegeben. Die Ermittlungen zu dem Vorfall gehen weiter. Weitere Angaben will die Staatsanwaltschaft "zum Schutz des Ermittlungsverfahrens und zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte Verfahrensbeteiligter" nicht machen.
Am Freitagmittag hatten mehrere Medien – darunter auch der stern – unter Berufung auf Informationen der Nachrichtenagentur DPA "aus Sicherheitskreisen" berichtet, der Teenager stehe unter Verdacht, einen Anschlag auf einen Kölner Weihnachtsmarkt geplant haben. Dies ist laut Staatsanwaltschaft ausdrücklich nicht der Fall. "Das hiesige Verfahren stützt sich demnach weder auf einen 'Terrorverdacht' noch beinhaltet es Ermittlungen zu Anschlagsplänen des Beschuldigten auf einen Weihnachtsmarkt", stellte die Anklagebehörde am Nachmittag klar. Der stern hat seine Berichterstattung daraufhin angepasst.