Nach dem Massaker in einer Kirche in der texanischen Gemeinde Sutherland Springs mit 26 Todesopfern wurde der Täter Medienberichten zufolge von zwei Männern verfolgt. Johnnie Langendorff war nach eigener Aussage einer von ihnen. Dem US-Fernsehsender Ksat12 schilderte er die dramatischen Ereignisse
Er sei mit seinem Pick-up-Truck an der Baptistenkirche vorbeigefahren, als er zwei Männer gesehen habe, die sich einen Schusswechsel geliefert hätten, berichtete Langedorff. Einer von ihnen war ein Anwohner aus der Gemeinde, der andere der mutmaßliche Attentäter aus der Kirche. Als dieser in einem Auto geflüchtet sei, sei der Anwohner zu ihm gekommen und habe gemeint, sie müssten den Flüchtenden verfolgen. "Und das habe ich getan. Ich habe einfach gehandelt", sagte Langendorff.
Verfolgungsjagd mit mehr als 150 kmh
Den Anwohner habe er nicht gekannt. "Er war einfach ein Mitglied der Gemeinde und er kam verzweifelt mit seiner Waffe zu meinem Fahrzeug", berichtete Langendorff. "Er erklärte sehr schnell, was passiert war. Er stieg in den Truck und ich wusste, es ist Zeit, loszufahren."
Der Attentäter sei davongejagt und habe einen kleinen Vorsprung gehabt, aber sie seien ihm mit über 150 Stundenkilometern hinterhergerast und hätten ihn bald eingeholt, erzählte Langendorff, der nach eigenen Angaben bei einer Firma für Autoteile arbeitet. Schließlich sei der Flüchtende etwas langsamer geworden und dann von der Straße abgekommen. "Er hat einfach die Kontrolle verloren", sagte Langendorff.
Während er selbst noch mit der Polizei telefoniert habe, sei der Anwohner aus dem Auto gesprungen und habe sein Gewehr auf den mutmaßlichen Attentäter gerichtet. "Danach hat er sich nicht bewegt." Ein paar Minuten später sei die Polizei eingetroffen, habe ihn und seinen Begleiter zurückgedrängt und den Fluchtwagen umzingelt.
"Ich habe versucht, ihn zu kriegen, ihn gefasst zu bekommen. Es ging nur darum, das zu tun, was das Richtige war", gab sich Langendorff bescheiden. Auf seiner Facebookseite wird er für seine Tat dagegen als Held gefeiert: "Danke für Deinen Mut", heißt es da. "Du bist ein wahrer amerikanischer Held" und "Ich kenne Sie nicht, aber Sie, mein Herr, sind ein Patriot und ein Held."