Mordprozess gegen V-Mann Angeklagte beschuldigen sich gegenseitig

Zum Auftakt des Prozesses um den Mord an drei georgischen Autohändlern hat der angeklagte Somalier Ahmed H. seinen mutmaßlichen Komplizen schwer belastet. Der Iraker Talib O. habe die Männer getötet, sagte H. vor Gericht aus. Pikant: Bei Talib O. handelt es sich um einen ehemaligen V-Mann des rheinland-pfälzischen Kriminalamtes.

Zu Beginn des Prozesses um den Mord an drei Georgiern hat ein angeklagter 26-Jähriger die Tat bestritten und einen mitangeklagten Ex-V-Mann der Polizei beschuldigt. Er sei bei der Tat zwar anwesend gewesen, habe aber niemanden erschossen, sagte der Somalier Ahmed H. am Montag unter Tränen vor dem Landgericht in Frankenthal. Er kenne sich auch nicht mit Waffen aus. Der Anwalt des mitangeklagten Talib O., eines ehemaligen Verbindungsmannes des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes, bekräftigte hingegen dessen Darstellung, wonach der Somalier zwei Georgier erschossen und den dritten mit zwei Unbekannten weggebracht habe.

Die Anklage wirft beiden Männern vor, die drei Georgier ermordet zu haben, um sie zu berauben. Am Tatort soll der V-Mann einen der Georgier mit einem Schal erdrosselt haben, der Somalier habe zwei Männer erschossen. Das Geld der Opfer hätten sie geteilt. Die Georgier waren nach Deutschland gekommen, um Gebrauchtwagen zu kaufen und hatten deshalb eine größere Summe Bargeld dabei.

Nach Darstellung des 26-jährigen Ahmed H. hatte der damalige V-Mann ihn am Tattag in Begleitung der Georgier mit dem Auto in Frankenthal abgeholt. Am Ankunftsort in Südhessen habe der 40 Jahre alte Talib O. plötzlich eine Waffe gezogen, die Georgier zum Aussteigen gezwungen und den Somalier angewiesen, sie zu fesseln.

"Ich wusste nicht, was ich machen sollte", sagte Ahmed H. Weil der 40-Jährige gedroht habe, ihn zu erschießen, habe er die Männer gefesselt. Dann habe der Mitangeklagte versucht, eines der Opfer mit einem Schal zu erdrosseln. Als die anderen beiden Georgier sich befreit hätten, habe Talib O. sie erschossen. Er habe dann bei der Beseitigung der Leichen geholfen und auch einen Teil des Geldes angenommen, sagte der 26-Jährige.

DPA
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