Der frühere Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber hat nach Auffassung der Staatsanwaltschaft in den Jahren 1988 bis 1993 rund 7,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen. Bei seinem Plädoyer vor dem Landgericht Augsburg sagte der Staatsanwalt am Montag, es sei erwiesen, dass Schreiber als Vermittler von industriellen Großaufträgen ein System von Scheinfirmen und Tarnkonten wirtschaftlich zu verantworten habe. Alleiniger Zweck sei gewesen, dem deutschen Fiskus die Steuern für millionenschwere Provisionen zu entziehen. Mehr als 15 Jahre lang habe die Schmiergeldaffäre um Schreiber die Staatsanwaltschaft beschäftigt, bis der 76-Jährige jetzt als Verantwortlicher vor Gericht stehe.
Schreiber muss sich seit Mitte Januar wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Er soll bei Rüstungsgeschäften Millionensummen unversteuert kassiert haben. Er war im vergangenen August nach zehnjährigem juristischen Tauziehen aus Kanada ausgeliefert worden. Schreiber gilt auch als eine der Schlüsselfiguren der CDU-Parteispendenaffäre vor zehn Jahren. Für Mittwoch ist das Urteil geplant.