Polizei Heulton statt Martinshorn

Autofahrer auf deutschen Straßen werden in Zukunft von der Polizei mit einem neuen Licht- und Tonsignal gestoppt. Das dürfte den meisten aus US-Serien bekannt sein.

Autofahrer auf deutschen Straßen werden in Zukunft von der Polizei mit einem neuen Licht- und Tonsignal gestoppt. Mit einem roten Blinklicht und einem an- und abschwellenden Heulton - ähnlich den Signalen amerikanischer Streifenwagen - will die deutsche Polizei Autofahrer anhalten. "Wir wollen erreichen, dass die Erkennbarkeit eines Anhaltesignals klarer und verständlicher gefasst ist", sagte Innenminister Otto Schily (SPD) bei der Vorstellung eines Prototyps in Berlin. Blaulicht und Martinshorn bleiben aber weiter im Einsatz.

Eine entsprechende Änderung der Straßenverkehrszulassungsordnung sei auf den Weg gebracht worden, sagte Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD). "Wir gehen davon aus, dass sie in wenigen Monaten Rechtskraft bekommt." Der Bundesrat habe bereits Zustimmung signalisiert. In Hessen werden die neuen Signale schon seit 2004 erprobt.

Rotes Blinklicht

Von hinten soll künftig aus einem Polizeiauto der rote Schriftzug "STOP POLIZEI" auf die Rück- und Seitenspiegel von Autofahrern gestrahlt werden können. Reagiert der Autofahrer nicht, wird ein rotes Blinklicht hinzugeschaltet. Bleibt auch dieses unbeachtet, ertönt ein durchdringender Heulton, der so genannte "Yelp-Ton". Er unterscheidet sich deutlich vom bekannten Ton aus dem Martinshorn.

Neben klareren Anweisungen für Autofahrer sollen die neuen Signale auch die Sicherheit von Polizisten erhöhen. In der Vergangenheit war es immer wieder zu teilweise auch tödlichen Zwischenfällen bei Routinekontrollen gekommen, weil der Streifenwagen vor dem gestoppten Fahrzeug halten musste. "Das neue Anhaltesignalsystem ermöglicht, dass die Polizisten jetzt hinter dem Auto des Verkehrsteilnehmers halten und diesen im Blick behalten können", sagte Horst Liebig vom Bundesinnenministerium.

DPA
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