Fesseln im Eselstall, Stromschocks und Intimfotos in der Teeküche - wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung von Auszubildenden sind zwei ehemalige Tierpfleger des Wuppertaler Zoos zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die beiden heute 37 und 29 Jahre alten Männer hatten laut Anklage jahrelang Mitarbeiter im Alter von 17 bis 22 Jahren gequält.
So zogen sie eine 17 Jahre alte Praktikantin an Händen und Füßen gefesselt an einer Stalldecke hoch und wollten ihr einen Knutschfleck verpassen. Den älteren Angeklagten verurteilte das Wuppertaler Amtsgericht am Donnerstag zu 17 Monaten und den jüngeren zu 13 Monaten Haft auf Bewährung.
Vorausgegangen war ein sogenannter Deal zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Anwälten. Für einen Teil der Vorwürfe legten die Angeklagten Geständnisse ab. Dafür wurde der Vorwurf des versuchten sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen fallengelassen. Über die Verteidigung ließen die Angeklagten erklären, dass die Opfer zuvor ihr Einverständnis für die Fesselspiele und die in der Teeküche entstandenen Fotos der Intimpiercings einer 25-jährigen Auszubildenden gegeben hätten.
Besonders derb ging es beim "Viehtreibertest" mit einem 22- jährigen Azubi zu. Der junge Mann bekam laut Anklage einen schmerzhaften Stromstoß mit dem elektrischen Gerät aufs entblößte Gesäß verpasst.