Sexueller Missbrauch Nicolas Haaf wurde als Kind von einer Frau missbraucht: "Viele Jahre habe ich mit meiner Männlichkeit gehadert"

Seit 2020 ist Nicolas Haaf Mitglied des Betroffenenrats bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Seit 2020 ist Nicolas Haaf Mitglied des Betroffenenrats bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
© Christine Fenzl
Eine enge Familienangehörige hat Nicolas Haaf geschlagen, missbraucht und gedemütigt. Heute engagiert er sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern. Ein Gespräch über weibliche Täterinnen und darüber, wie sich der 46-Jährige zurück ins Leben gekämpft hat.

Herr Haaf, jeder zehnte sexuelle Kindesmissbrauch wurde 2022 in Deutschland laut Kriminalstatistik durch eine Frau begangen. Trotzdem denkt man bei dem Thema oft nur an männliche Täter – warum glauben Sie, ist das so?
Die meisten trauen es Frauen nicht zu, dass sie Kindern so etwas Grausames antun können. Dabei können Frauen ebenso rücksichtslos handeln wie Männer, um ihren Trieb zu befriedigen. Außerdem glaube ich, dass die Dunkelziffer bei weiblichen Täterinnen wesentlich höher ist – sie können ihre Taten besser kaschieren.

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