Am Tag, bevor Hayley Dodd für immer verschwindet, schickt sie ihren Eltern eine Postkarte. „Mir geht es gut, das Wetter hier oben ist exzellent“, schreibt die 17-Jährige. Sie endet mit: „Passt auf euch auf, viel Liebe, Hayley.“ Es ist das letzte Lebenszeichen, das die Eltern aus Mandurah an der australischen Westküste von ihrer Tochter bekommen.
Gemeinsam mit ihrer Freundin, der 21-jährigen Lisa Frederickson, reist Hayley Dodd im Juli 1999 durch den Bundesstaat Western Australia. Die beiden jobben mal hier, mal dort, für sie ist die Reise ein großes Abenteuer. Um von einem Ort zum anderen zu gelangen, trampen sie. Die beiden Freundinnen haben eine Abmachung: Sie steigen nur ein, wenn ältere Menschen oder Trucker am Steuer sitzen. Sie glauben, dass das sicherer sei. Außerdem sind sie zu zweit.
Doch am 29. Juli 1999 ist das anders. Hayley Dodd macht sich allein auf den Weg. Sie will einen Freund besuchen und reist von Dongara nach Moora, eine Strecke von etwa 215 Kilometern. Lisa Frederickson gibt ihr ein Taschenmesser und ein paar Dollar mit auf den Weg, damit Hayley anrufen kann, sobald sie angekommen ist. Auf den Anruf aber wartet Lisa vergebens. Hayley wird die Farm des Freundes nie erreichen.