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Essay Das Recht der Richter

Richter, Unscharf, Abstrakt
© Christof Mattes/plainpicture
Am Ende eines Prozesses muss jede Strafe genau beziffert werden. Es ist auch ein Glücksspiel. Denn manche Richter sind gnädiger und manche strenger. Doch es gibt einen Weg zu mehr Transparenz

Ein kleines Gedankenex­periment: Angenommen, zwei Männer begingen die exakt gleiche Tat, einen Banküberfall etwa, ihre Vorgehensweise gliche sich bis ins Detail, ihre Beute wäre gleich groß, und sie würden beide nach ihrer Festnahme gestehen. Der einzige Unterschied wäre, dass sie vor zwei verschiedenen Gerichten landen. Würden sie die gleiche Strafe bekommen?

Wahrscheinlich nicht. Denn wo Gerechtigkeit geschaffen werden soll, herrscht auch Willkür. Richter sind Menschen. Manch einer gilt als harter Hund; eine Haftstrafe, findet er, sei immer noch das beste Erziehungsmittel. Ein anderer dagegen glaubt nicht daran, dass ein Aufenthalt im Gefängnis einen Menschen besser macht; er setzt Strafen gern zur Bewährung aus.

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