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Explosion in Ratingen: Prozess in Düsseldorf hat begonnen
STORY: Es passierte am 11. Mai in Ratingen, nahe der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Ein Mann soll laut Staatsanwaltschaft versucht haben, neun Menschen zu töten. In dem Hochhaus, in dem der mutmaßliche Täter lebte, gab es eine Explosion, bei der mehr als 30 Menschen verletzt wurden. In Düsseldorf begann am Freitag der Prozess gegen einen 57-Jährigen. Ihm wird versuchter Mord in neun Fällen, schwere Körperverletzung und besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen. Laura Neumann, Sprecherin Staatsanwaltschaft Düsseldorf: “Wir gehen nach den Ermittlungen davon aus, dass sich die Einsatzkräfte zu der Wohnung begeben haben, weil sie dort eine hilflose Person vermuteten. Dieser Umstand war nach den Ermittlungen zuvor durch die Hausverwaltung angezeigt worden, weil die Mutter des Angeklagten bereits geraume Zeit nicht gesehen wurde. Als die Einsatzkräfte die Tür gewaltsam geöffnet hatten und die beiden Polizeibeamten dann die Wohnung betreten hatten, soll der Angeklagte mehrere Liter Benzin in Richtung und über die Polizeibeamten verschüttet haben und dem dann ein brennendes Textilstück hinterher geworfen haben, weshalb es dann zu dieser explosionsartigen Zündung gekommen sei.” Nach der Tat wurde der Leichnam der Mutter des Angeklagten gefunden. Nach der Obduktion konnte kein konkretes Fremdverschulden festgestellt werden. Alle verletzten haben die Explosion überlebt. Michael Emde, Anwalt von zwei verletzten Polizisten: "Na ja, das ist natürlich insbesondere eine Sache der inneren Befindlichkeit. Beide sind in eine für sie vorher unvorstellbare Situation geraten und versprechen sich natürlich von dem Prozess ein bisschen Klarheit, auch über die Ursachen. Was der Täter für ein Motiv hatte, was genau passiert ist. Und da geht halt jeder anders mit um und beide versprechen sich davon aber auch insbesondere eine Aufarbeitung der Geschehnisse für sich selber.” Laut Ermittlungen soll der Angeklagte verschiedenen Verschwörungstheorien zugeneigt gewesen sein. Eine Zuordnung zu einem bestimmten Bereich der politisch motivierten Kriminalität konnte nicht festgestellt werden. Bei einer Verurteilung droht dem Angeklagten lebenslange Haft.