Ein Gericht im US-Staat Arizona hat einen zwölfjährigen Jungen des Mordes an seiner Mutter schuldig gesprochen. Der Junge habe die 34-Jährige im August nach einem Streit vorsätzlich mit acht Schüssen niedergestreckt, urteilte Richter James Conlogue in der Ortschaft Bisbee. Das Strafmaß soll am 23. Januar verkündet werden. Der Zwölfjährige wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt, entgegen einem Antrag der Staatsanwaltschaft, die ihn als Erwachsenen verurteilt sehen wollte.
Nach dem Jugendstrafrecht von Arizona kann der Junge damit maximal bis zu seinem 18. Lebensjahr in einer Einrichtung für jugendliche Straftäter festgehalten werden. Den Ermittlungen zufolge kam es am 1. August zu der Bluttat, nachdem sich der Junge mit seiner Mutter Sara Madrid über häusliche Pflichten gestritten hatte. Die Frau soll ihren Sohn angeschrien und manchmal auch geohrfeigt haben. Die Verteidigung argumentierte deshalb, der Junge habe sich nur rächen wollen, aber nicht den Tod seiner Mutter beabsichtigt.
Der Junge aus Sierra Vista hatte die 34-Jährige nach einem Streit über Hausarbeiten erschossen, berichtete die lokale Zeitung "Herald". Sara Madrid hatte nach der Auseinandersetzung das Haus verlassen. Als sie zurückkam, richtete ihr Sohn ihre eigene Waffe auf sie und feuerte vor den Augen ihres Lebensgefährten acht Schüsse auf sie ab.
Die Schwester der Getöteten sagte vor Gericht, die Mutter sei von aufbrausendem Temperament gewesen und habe nicht gewollt, dass der Junge bei ihr lebte. "Er ist ein süßer und gutmütiger Junge", sagte Ernestine Huitron. Die Waffe hatte der Zwölfjährige aus dem Schrank seiner Mutter genommen. Deren langjähriger Lebensgefährte hatte ihm beigebracht, wie man damit umging - nur für Notfälle und Selbstverteidigung, wie Alfonso Munoz vor Gericht erklärte.