Vermisste Zwillinge Vater kündigte Tod der Mädchen per Brief an

Alles spricht für ein grausames Verbrechen: Nach Zeitungsberichten soll ein Brief aufgetaucht sein, in dem der Vater der entführten Schweizer Zwillinge von deren Tod berichtet. Der Mann hatte seine sechsjährigen Töchter entführt und später Selbstmord begangen.

Im Fall der vermissten Schweizer Zwillinge ist nach Berichten der Schweizer Zeitung "Blick" und der französischen Zeitung "Le Parisien" ein Brief des Vaters aufgetaucht, in dem er vom Tod der sechsjährigen Mädchen berichtet. "Sie ruhen in Frieden. Sie haben nicht gelitten", heißt es darin nach Angaben des "Blicks" vom Freitag. Die Mutter der Zwillinge habe den Brief am Donnerstag erhalten. Die Polizei wollte das zunächst nicht bestätigen.

"Le Parisien" berichtet, dass der Mann den Brief in seinem Schweizer Haus zurückgelassen habe. Er schrieb demnach, dass er zunächst die beiden Kinder und später sich selbst töten wolle. "Seltsamerweise" habe er in dem Schreiben gleichzeitig die Zwillinge als seine Erben benannt. Erst an den folgenden Stellen der darin festgelegten Erbfolge stünden seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder. Nach Angaben der Zeitung wurde über den Brief bisher nicht öffentlich berichtet, um mögliche Zeugen nicht von Aussagen abzuhalten.

Schwere seelische Störung


Auch Verwandte des 43-Jährigen Vaters meldeten sich über die Nachrichtenagentur SDA zu Wort. Sie seien überzeugt, dass ihr Sohn und Bruder unter einer "schweren seelischen Störung" gelitten haben müsse, heißt es in einer Erklärung. Nur der "Verlust seiner normalen Persönlichkeit" könne erklären, dass er "so schreckliche Taten vollbringen konnte", hieß es in der am Freitag veröffentlichten Mitteilung weiter. Sie hätten ihn "immer als liebevollen und fürsorglichen Vater erlebt", dem seine Familie alles bedeutet habe.

Die Polizei hat Beweise, dass der Vater am 1. Februar ohne seine Kinder mit einer Fähre von der französischen Mittelmeerinsel Korsika zurück in die französische Hafenstadt Toulon gefahren ist. Bei der Hinfahrt auf die Insel in der Nacht zuvor sollen Alessia und Livia nach Zeugenaussagen aber noch bei ihm gewesen sein.

Der Vater hatte die Mädchen Ende Januar bei seiner von ihm getrennt lebenden italienisch-schweizerischen Frau abgeholt. Sie wollte sich scheiden lassen. Anstatt die Kinder in die Schule zu bringen, verschwand der 43-Jährige mit ihnen.

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DPA/AFP

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