Verschwundener Zehnjähriger Polizei nimmt Tatverdächtigen im Fall Mirco fest

Seit fast fünf Monaten ist der zehnjährige Mirco aus Grefrath am Niederrhein spurlos verschwunden - doch was mit ihm passiert ist, darauf haben die Ermittler keine Antwort. Nun hat die Polizei eine neue Spur: Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.

Fast vier Monate nach dem Verschwinden von Mirco aus Grefrath haben die Ermittler eine neue Spur. In dem bislang ungelösten Fall sei ein weiterer Tatverdächtiger festgenommen worden, bestätigte ein Polizeisprecher am Mittwochabend einen entsprechenden Bericht der "Bild-Zeitung".

Zu weiteren Einzelheiten wollte der Sprecher keine Stellung nehmen. Der Verdächtige werde derzeit überprüft. Es sei noch völlig unklar, wann die Überprüfung abgeschlossen werden könne. Bereits in der Vergangenheit habe es mehrfach derartige Fälle gegeben, ohne dass sich der Verdacht erhärtet habe, sagte der Sprecher. Dabei habe man zum Schutz der Persönlichkeitsrechte jeweils bewusst auf öffentliche Mitteilungen verzichtet.

Mirco war am 3. September vergangenen Jahres bei Grefrath am Niederrhein auf dem Nachhauseweg vom Spielen auf einer Skateranlage verschwunden. Zeitweise suchten 1000 Polizisten vergeblich nach dem Kind. Die Polizei geht davon aus, dass der Junge einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist.

Fall Mirco "einzigartig in der Kriminalgeschichte"

Die Polizei hatte sich in der Vergangenheit immer wieder zuversichtlich gezeigt, den Täter doch noch ermitteln zu können. Bei der Sonderkommission Mirco waren Tausende von Hinweisen überprüft worden, die aus der Bevölkerung eingegangen waren. Dabei wurden neue Ermittlungsmethoden eingesetzt, zu denen sich die Polizei bislang allerdings nicht näher äußern wollte. Nach Einschätzung der Beamten ist der Fall Mirco schon jetzt "einzigartig in der Kriminalgeschichte".

Eine Woche vor Heiligabend hatten auch die Nonnen des Klosters Mariendonk nahe Grefrath an den Entführer des verschwundenen Jungen appelliert. Die Ordensfrauen hatten in der Nacht des Verschwindens von Mirco in der Nähe des Klosters einen markerschütternden Schrei gehört.

DPA
ukl/DPA/AFP

PRODUKTE & TIPPS