Eine gemeinnützige Organisation und ein Zürcher Robotik-Unternehmen haben sich den Schutz des Regenwaldes in Peru und anderswo auf die Fahnen geschrieben. Ihr Roboter ist in der Lage, Baumsamen einzupflanzen, aus denen neue Urwaldriesen wachsen sollen.
Video Amazonas-Gebiet: Im Robo-Takt gegen die Erderwärmung

STORY: Dieser Roboter soll helfen, den Regenwald hier in Peru und anderswo zu retten. Im Amazonasgebiet sind Flora und Fauna durch oftmals illegalen Bergbau und durch die Rodung der Urwaldriesen bedroht. Vielerorts bietet sich ein trauriges Bild. Die grüne Lunge des Planeten ist verletzt. Mohsin Kazmi und seine gemeinnützige Organisation Junglekeepers haben sich zum Ziel gesetzt, die Folgen der Zerstörung des Regenwaldes zu bekämpfen. Der Pflanzroboter soll einen entscheidenden Beitrag leisten. "Im Moment haben wir 20 Prozent der Gesamtfläche des Amazonas-Regenwaldes verloren. Wir schützen Tausende, wenn nicht Millionen Leben, die in diesem mega-biodiversen Ökosystem existieren." Gegenspieler der Junglekeepers sind Bergleute und Holzfäller. Sie verfügen oftmals über fortschrittliche Technologien, so Juan Julio Duran Torres, der selbst einmal illegaler Bergarbeiter und Holzfäller war. Nun ist er Naturschützer. "Wenn wir hier einen Roboter haben, der uns beim Pflanzen von Bäumen hilft, und die Einheimischen sich daran beteiligen und die Technologie erlernen können, ist das wie ein gemeinsamer Kampf." Die Einheimischen ins Boot holen, das ist der Plan der Regenwald-Retter. An Bord ist auch das in Zürich ansässige Unternehmen ABB Robotics. Die Schweizer haben eine Version ihres YuMi-Roboters zur Verfügung gestellt. Der wurde ursprünglich entwickelt, um die Automatisierung in der Industrie voranzutreiben. Die Amazonasversion wird durch Solarzellen mit Strom versorgt und ist über eine Satelliten-WLAN-Verbindung mit einer ABB-Basis in Schweden verbunden, 12.000 km entfernt. Vorsichtig nimmt der Roboter den Samen auf und bewegt mit einer kleinen Kelle die Erde in einem Pflanzgefäß, bevor er die Samen ausbringt und sie zudeckt. "Dieser Roboter ist unglaublich wendig und kann alle Samen für unsere Baumschule einpflanzen, so dass unsere Ranger andere Aufgaben im Rahmen des Aufforstungsprojekts übernehmen können." Die Ranger haben so mehr Zeit, durch das Amazonasgebiet zu patrouillieren und die aufgekeimten Setzlinge in den Boden zu bringen. 600 Pflanzungen kann der Roboter an einem Vormittag erledigen. Ausgebracht entspricht das einer Fläche groß wie zwei Fußballfelder. Die Naturschützer untersuchen nun, ob es möglich wäre, größere Roboter-Pflanzanlagen im Amazonasgebiet einzurichten. Damit könnten täglich Tausende von Samen gepflanzt werden. Der Schutz des Amazonas-Regenwaldes, in dem Millionen von Ureinwohnern leben, gilt als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel, da der Wald enorme Mengen von Kohlendioxid aufnimmt, das für der Erderwärmung verantwortlich ist.