Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst geht in eine neue Runde, weitere größere Streiks sind allerdings vorerst abgewendet.
Video Arbeitgeber im öffentlichen Dienst schalten Schlichtung ein

STORY: Die Nachricht kam in der Nacht zum Donnerstag. Die Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst beim Bund und in den Kommunen sind vorerst gescheitert. Auch die dritte, dreitägige Verhandlungsrunde in Potsdam habe keine Einigung gebracht, teilten die Gewerkschaften Verdi und dbb-Tarifunion mit. Verdi-Chef Frank Werneke sagte am Donnerstag: "Wir mussten dann allerdings feststellen, ungefähr elf Uhr gestern Abend, dass es insbesondere bezogen auf die Höhe des Mindestbetrages keine Bewegungsmöglichkeiten mehr gibt der kommunalen Arbeitgeber und auch des Bundes und wir dort vollkommen auf der Stelle getreten sind. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die Verhandlungen für gescheitert zu erklären." Die Gewerkschaften Verdi und Deutscher Beamtenbund hatten 10,5 Prozent mehr Geld gefordert, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Verhandlungsführerin des Bundes, Innenministerin Nancy Faeser bezeichnete den Abbruch der Verhandlungen durch die Gewerkschaften als unverständlich. "Wir haben im Gespräch gestern darauf hingewiesen, dass wir bereit wären, 8 Prozent Erhöhung zu zahlen bei einem Mindestbetrag von 300 Euro. Das ist wichtig für die unteren Entgeltgruppen, damit sie entsprechend unterstützt werden. Und wir haben 3.000 Euro, eine steuerfreie Ausgleichspauschale angeboten, die direkt wirken würde. Das heißt: Wir würden 1.750 Euro steuerfrei direkt auszahlen. Und ich glaube, gerade jetzt würde unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im öffentlichen Dienst das helfen, die hohen Kosten durch die Energiekrise auch abzufedern." Bund und Kommunen haben nun laut Faeser die Schlichtung angerufen. Es gelte nun die Friedenspflicht, Streiks seien damit während der Schlichtung nicht möglich, betonte die SPD-Politikerin. Die Schlichtung werde nun in den kommenden zwei Wochen stattfinden, im Anschluss werde weiterverhandelt.