Auch die Bundesregierung bekam Kritik zu hören.
Video Deutsche Wirtschaftsinstitute sehen Wachstumsrisiken durch extremes Gedankengut

STORY: Wie steht es um die deutsche Wirtschaft? Am Donnerstag haben in Berlin die fünf deutschen Wirtschaftsinstitute vor Wachstumsrisiken durch die Zunahme extremistischer Ansichten gewarnt. Oliver Holtemöller, Vizepräsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle: "Derzeit gerät etwas in Gefahr, das bis vor kurzem in Deutschland als selbstverständlich erachtet worden war. Nämlich ein gesellschaftliches Klima, welches Haushalten und Unternehmen das Vertrauen gibt, dass die Grundregeln unserer Gesellschaft allgemein akzeptiert werden und dass diese Grundregeln deshalb auch in Zukunft Bestand haben werden. Darunter fallen Selbstverständlichkeiten wie der Respekt vor allen Mitmenschen und vor dem Eigentum und der Handlungsfreiheit anderer." "Seit einiger Zeit gewinnt extremes Gedankengut an Boden, welches diese Selbstverständlichkeiten infrage stellt. Mögen die unmittelbaren Konjunkturrisiken dieser Tendenz auch begrenzt sein, so gehen von ihr doch erhebliche Risiken für die langfristigen Wachstums- und Wohlstandsaussichten aus." Das Bruttoinlandsprodukt werde im Jahr 2023 um 0,6 Prozent sinken. "Damit revidieren die Institute ihre Prognose vom Frühjahr 2023 kräftig um 0,9 Prozentpunkte nach unten. Das ist eine vergleichsweise kräftige Prognosekorrektur. Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der Konsum langsamer erholen, als im Frühjahr prognostiziert worden war. Für das Jahr 2024 liegt die Prognose mit 1,3 Prozent nur 0,2 Prozentpunkte unter der Prognose vom Frühjahr." Und auch die Bundesregierung bekam von den Instituten - sachliche - Kritik zu hören: "Hinzu kommt, dass die Politik der Bundesregierung Unternehmen und Haushalte verunsichert. Dies erschwert ökonomische Planungen und trägt dazu bei, dass die Konjunktur nicht zügig aus dem Abschwung herausfindet." Mit Blick auf die Arbeitslosigkeit rechnen die Wirtschaftsforscher erst im kommenden Jahr mit einem leichten Rückgang. In diesem Jahr sei mit einem moderaten Anstieg auf 2,6 Millionen Betroffene zu rechnen.