Video Digitaler Ausweis und Kryptowährung per Iris-Scan

Video: Digitaler Ausweis und Kryptowährung per Iris-Scan
STORY: Schau' in die Kugel und ich sage Dir, wer Du bist: Mit Hokus Pokus oder Jahrmarktsgaudi hat dieser silberne Ball nichts zu tun. Das Gerät namens "Orb" dient dazu, die Iris von Menschen zu scannen. Ein Krypto-Projekt, mit dem die Firma Worldcoin einen fälschungssicheren digitalen Identitätsnachweis zur Verfügung stellen will. Mit dieser World ID sollen sich Nutzer künftig beispielsweise in Online-Shops anmelden und ausweisen können. Parallel dazu dazu gibt das Unternehmen eine eigene Kryptowährung heraus. Ricardo Macieira, Worldcoin-Europachef: "Unsere Mission bei Worldcoin ist, die größte Finanz- und Identitätsgemeinschaft aufzubauen, die wir können." Der Fingerabdruck biete nicht genug Informationen, um einen Menschen unter Milliarden zu identifizieren, sagt Macieira. "Als wir uns die verschiedenen biometrischen Merkmale ansahen, die wir verwenden könnten, war die Iris das zuverlässigste und belastbarste für die von uns angestrebte Größenordnung, denn sie verfügt über genügend Informationsdichte, um jeden einzelnen Menschen voneinander zu unterscheiden." Datenschützern das allerdings ein Dorn im Auge. Bei Iris-Scans habe bislang der Konsens bestanden: Finger weg! - sagt der Chef des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht, Michael Will: "Das Thema dabei ist, es ist nicht mehr veränderbar. Das heißt, einmal abgegeben, sind sie für alle Zeit in diesem System identifizierbar, rückverfolgbar, beziehungsweise Ihre Identität über diese Iris ist überall anders, auch von Dritten einsetzbar. Das heißt, wir haben ein hohes Risiko von Identitätsmanipulation, etwas, was wir heute schon als großes Problem beispielsweise im Onlinehandel haben." Ein Unterfangen, das klare Anforderungen verlange, sagt Will. "Denn hier geht es ja um nichts weniger - so verstehen wir im Moment die Unterlagen - als ein weltweites Identitätsregister in privater Hand." Worldcoin-Europachef Macieira weist Datenschutz-Bedenken als unbegründet zurück. Die in Deutschland entwickelte Technologie zur Identitätsfeststellung entspreche den europäischen Datenschutz-Regeln. Bei der Registrierung müssten Nutzer weder Namen, Adresse oder Telefonnummer nennen. Die Daten, die für die Erstellung der World ID notwendig seien, würden standardmäßig nach Erstellung des Ausweises gelöscht. Mit Worldcoin verfolgt der Mitbegründer Sam Altman ähnlich ehrgeizige Ziele wie mit seiner KI-Firma OpenAI. KI-Programme, wie der von OpenAI entwickelte Chatbot ChatGPT, können menschliche Interaktion simulieren und erschweren es menschlichen Nutzern, im Internet zwischen Software und echten Personen zu unterscheiden. Der Iris-Scan soll sicherstellen, dass ausschließlich echte Menschen eine ID bekommen. Laut Worldcoin haben sich bislang gut 2,1 Millionen Nutzer angemeldet.
Das Unternehmen Worldcoin will durch Erfassen der einzigartigen Regenbogenhaut einen fälschungssicheren Identitätsnachweis zu Verfügung stellen. Die Verarbeitung sensibler biometrischer Daten ist Datenschützern allerdings ein Dorn im Auge.

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