Video Eisengießerei: Wir machen uns Sorgen

Video: Eisengießerei: Wir machen uns Sorgen
STORY: Schiffsmotoren, Castor-Behälter oder die Innenausstattung eines Teslas: Für viele Produkte stellt die Giesserei Siempelkamp Strukturbauteile her. Das Krefelder Unternehmen hat sich auf handgeformte Großgussteile bis 320 Tonnen spezialisiert. Mit einer Gussmenge von 50.000 Tonnen pro Jahr und 375 Mitarbeitern gehört es, nach eigenen Angaben, zu den größten Handformgießern weltweit. Doch durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und den damit verbundenen weltweiten Sanktionen werden die Sorgenfalten bei vielen Wirtschafts-Unternehmen tiefer. So auch hier, wie Dirk Howe, Geschäftsführer von Siempelkamp, genauer erklärt: “Na selbstverständlich machen wir uns Sorgen. Insbesondere auch zu dem Thema Gas-Embargo, ja, nein, weil wir ganz einfach sagen, wir selber können natürlich unseren Prozess umstellen und versuchen, den ohne Gas, weil wir ein Stückweit Gas benötigen, auch darzustellen. Aber die zweite Lieferkette, die dritte Lieferkette, beispielsweise den Sand, den wir verwenden, der wird nass gefördert und wird dann getrocknet in Trocknern und Brennern. Die brauchen dafür Gas. Wenn diese Leute nicht mehr in der Lage sind, beispielsweise solche Medien herzustellen, die die Bauindustrie braucht, die die Giesserei-Industrie braucht und so weiter, dann ist es relativ schnell am Ende auch mit uns, und natürlich mach ich mir da Sorgen.” Der Eisenguss benötigt viel Energie: 45 bis 50 Gigawattstunden Strom pro Jahr - das ist nach Angaben der Firma so viel wie eine Stadt mit 20.000 Einwohnern verbraucht. Die Energiepreise sind bereits um das Fünffache gestiegen. Und das Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag, der mehr zu zahlen sein wird als noch im Jahr 2021. Und falls das Gas knapp wird, dann wird sich dieser Betrag vermutlich noch weiter erhöhen.
Eisengießerei Siempelkamp macht sich Sorgen, falls es zu einem Gasembargo kommen sollte.

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