In Dortmund buhlten Hirschrufer am Freitag um den Titel "Deutscher Meister". Geröhrt wurde in drei Disziplinen: vom jungen, suchenden Tier über den Platzhirsch bis zum Rufduell auf dem Höhepunkt der Brunft.
Video Gut geröhrt ist halb gewonnen!

STORY: Sie orgeln, trenzen und röhren, dass es eine wahre Freude ist. Mit Hilfsmitteln und ohne versuchen die Teilnehmer der Hirschrufer-Meisterschaft, die Brunftrufe der Rothirsche möglichst naturgetreu nachzuahmen. Am Freitag traten in Dortmund acht berufene Teilnehmer im Kampf um die Deutsche Meisterschaft an . Hilfsmittel sind erlaubt, etwa Schneckenhäuser, Ochsenhörner sowie Glas- und Plastikzylinder. Der Fantasie der Teilnehmer sind keine Grenzen gesetzt, alles ist erlaubt. Dass das manchmal ein bisschen verwunderlich aussieht, liegt im Auge des Betrachters. Für die Hirschrufer und die Jury ist das alles natürlich eine ernsthafte Angelegenheit. Zur Debatte stehen allerdings allein die Rufe des Rothirschs. Doch selbst die sind sehr unterschiedlich - zum Beispiel ein Streit ums Revier. O-ton Fabian Menzel: "Praktisch, zwei Hirsche haben gekämpft und der eine, der Sieger treibt den Unterlegenen dann weg. Und das ist mit einem recht aggressiven Schrei dann halt noch einmal." - RÖHRT Dem Publikum gefällt's. Richtige Gänsehaut bekommt die Teilnehmerin Hildegard Zervos aber bei einer anderen Zuhörerschaft: "Also, ich muss ja zur Eifel fahren und sie rufen. Bisher habe ich mal im Tierpark gerufen. Und der Hirsch antwortet und Sie hören dann noch von rechts und links aus den Wäldern, dass Hirsche antworten. Dann schlägt das Herz na klar höher. Das finde ich ganz faszinierend." In Dortmund gilt es, menschliche Ohren zu beeindrucken. Den ersten drei Platzierten winkt eine Teilnahme an den entsprechenden Europameisterschaften. Am Freitag erwies sich Fabian Menzel als echter Platzhirsch. Der 43-Jährige aus Unterfranken setzte sich souverän gegen seine Rivalen durch und darf fortan den Titel "Deutscher Meister" tragen. Das Hirschrufen zählt übrigens zur Hohen Schule der Ruf- und Lockjagd, einer jahrhundertealten Tradition. Damit sollen die Hirsche aus der Reserve und damit aus der Deckung gelockt werden, um eine gute Zielscheibe abzugeben.