Video Kaum persönliche Angriffe beim ersten Kandidaten-Triell

Video: Kaum persönliche Angriffe beim ersten Kandidaten-Triell
Vier Wochen vor der Bundestagswahl haben sich die drei Kanzlerkandidaten in einem ersten Triell Kontroversen um die Klimapolitik, Afghanistan und das Verhältnis zur Linkspartei geliefert. Dabei gab es am Sonntagabend kaum persönliche Angriffe von Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock. Die Frage der Moderatoren, was der oder die jeweils andere als Kanzler nicht könne, wollte keiner der Kandidaten beantworten. Dies sei nicht der passende Stil im Wahlkampf, sagten alle unisono. Mit Blick auf die Lage in Afghanistan übte Laschet scharfe Kritik auch an der Bundesregierung. Die Entwicklung sei "ein Desaster", für den Westen insgesamt, aber auch für die Bundesregierung. Er bekräftigte seinen Vorschlag, einen Sicherheitsrat mit den relevanten Ministerien im Bundeskanzleramt zu bilden, der dann schnell entscheiden könne. Beim Thema Klima warf Baerbock ihren Kontrahenten zu wenig Ambitionen vor. Es müsse jetzt gehandelt werden, etwa mit einer Solarpflicht für alle Dächer und dem Ende von neuen Verbrennermotoren ab 2030. O-TON KANZLERKANDIDATIN ANNALENA BAERBOCK (GRÜNE) "Sie beide sagen jetzt: Wir machen einfach weiter wie bisher. Wir machen nur ein bisschen Planungs-Beschleunigung und dann werden wir das schon in den Griff bekommen. Wir haben aber nicht nur Sturzfluten. Wir sind im Jahr 2021. Und wir müssen jetzt den Ausbau der erneuerbaren Energien angehen, sonst gerät das Klima außer Kontrolle." O-TON KANZLERKANDIDAT ARMIN LASCHET (CDU) "Ich habe den Eindruck, Sie legen der Industrie Fesseln an, um die Füße, und sagen dann: Lauf mal schneller. Natürlich laufen die, aber die laufen, weil die Innovation haben, weil sie keine Beschränkungen brauchen." Beim Thema Steuersenkungen erteilte Scholz den Plänen der Union eine klare Absage. O-TON KANZLERKANDIDAT OLAF SCHOLZ (SPD) "Unabhängig von der Frage, was man alles richtig findet: Steuersenkungen für Unternehmen mit sehr, sehr hohen Gewinnen und für Bürgerinnen und Bürger mit sehr, sehr hohen Einkommen, über die ist auch gesprochen worden, sind nicht drin. Und wenn man das im Blick hat, ist das irgendwie unfinanzierbar und auch sehr aus der Zeit gefallen." Munter wurde die Diskussion gegen Ende der 110 Minuten vor allem bei der Frage, ob SPD und Grüne mit der Linkspartei koalieren würden. Baerbock und Scholz kritisierten zwar die Haltung der Linkspartei etwa zur Nato, wollten eine Koalition aber explizit nicht ausschließen. O-TON KANZLERKANDIDAT OLAF SCHOLZ (SPD) "Ein klares Bekenntnis geben zur NATO, zur transatlantischen Zusammenarbeit. Es muss ein klares Bekenntnis geben zu einer starken, souveränen Europäischen Union. Ein klares Bekenntnis dazu, dass die Wirtschaft wachsen muss und natürlich auch, dass wir dafür sorgen, dass Sicherheit im Inneren herrscht. Das sind alles Themen, die für alle wichtig sind und die aber jeder für sich auch entsprechend beantworten muss." O-TON KANZLERKANDIDAT ARMIN LASCHET (CDU) "Ich verstehe nicht, warum das nicht so schwer ist für Sie zu sagen: Mit dieser Partei werde ich nicht koalieren. Ich kann das sagen. Wir werden mit denen nicht koalieren. Und ich will, dass die AfD aus den Parlamenten verschwindet. Die Bürger erwarten bei den Wahlergebnissen, die jetzt prognostiziert werden, ob Sie sich von der Linken zum Kanzler wählen lassen und ob Sie linke Minister in ein Kabinett berufen." In der Coronavirus-Pandemie schlossen alle drei Kandidaten einen erneuten Lockdown aus. Sie sprachen sich dafür aus, vorerst weiterhin an der Maskenpflich etwa im öffentlichen Nahverkehr festzuhalten.
Munter wurde die Diskussion gegen Ende der 110 Minuten vor allem bei der Frage, ob SPD und Grüne mit der Linkspartei koalieren würden.

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