Video Kuh-les Projekt: wie kann der Methan-Ausstoß bei Kühen reduziert werden?

Video: Kuh-les Projekt: wie kann der Methan-Ausstoß bei Kühen reduziert werden?
STORY: Seelenruhig schreitet die Kuh in die Box, die mitten in einem Stall auf dem Staatsgut Achselschwang bei München steht. Sie weiß, hier warten Leckerlis in Form von Kraftfutter auf sie. Was die Kuh nicht weiß: Sie ist Teil des Projekts „MethaCow". In der sogenannten Greenfeed-Futterstation wird die Luft, die die Kuh ausatmet, nach oben abgesaugt. Sensoren messen dann die Methankonzentration in der Atemluft des jeweiligen Tieres. Thomas Ettle betreut das Projekt für die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: „Im Versuch stehen hier 48 Kühe, weil wir hier 48 Liegeplätze im Versuchsbereich haben. Und das Ziel ist, dass wir jede Kuh dreimal am Tag für etwa drei bis fünf Minuten in die Stationen kriegen.“ Wiederkäuer können faserhaltiges Futter nur schwer verdauen. Wenn eine Kuh viel Gras frisst, produziert sie mehr Gase und als Nebenprodukt des Verdauungsvorgangs entsteht Methan. Und Methan gehört wie auch Kohlendioxid zu den Treibhausgasen, die den Klimawandel beschleunigen. Mithilfe des Projekts „MethaCow“ will das Team um Wissenschaftler Thomas Ettle nun herausfinden, wie optimiertes Futter oder Zusatzstoffe den Methan-Ausstoß der Kühe reduzieren können: „Man muss sich bewusst sein, dass dieser Methan-Ausstoß von den Kühen, der ist gegeben. Wir werden nicht davon wegkommen. Es wird geringe Möglichkeiten geben, über die Fütterung den Methan-Ausstoß zu senken. Viel wichtiger ist aber dieser CO2-Fußabdruck vom Gesamtbetrieb und da haben wir größere Hebel, Ansatzpunkte. Wir können schauen, dass wir die Lebenstagleistung der Kühe verlängern. Dass wir zum Beispiel die Jungviehaufzucht reduzieren. Dass wir die Futterverluste reduzieren und all das sind sicher die großen Punkte im Betrieb, wo man ansetzen kann, um diesen CO2 Footprint runterzubringen.“ Das Team experimentiert zum Beispiel mit der Zusammensetzung des Futters für die Milchkühe „Ich denke, dass diese Ergebnisse direkt den Landwirten helfen können, bei der Einschätzung, wie hoch ist denn die Methan-Ausscheidung und was kann man denn dagegen tun.“ Mit ersten Ergebnissen von „MethaCow“ rechnet Thomas Ettle in ungefähr einem Jahr. Und bis dahin lassen es sich die Kühe so richtig gut gehen.
Kühe gelten wegen ihres Methan-Ausstoßes als Klimasünder. In einem landwirtschaftlichen Betrieb bei München wird nun untersucht, wie sich der Ausstoß des schädlichen Treibhausgases mithilfe von optimiertem Futter reduzieren lässt.

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